Pharmakodynamik
Es handelt sich um ein Gemisch aus vielkernigem Eisen(III)-hydroxid-oxid (pn-FeOOH), Sucrose (Saccharose) und Stärken. Die Phosphatbindung erfolgt mittels Ligandenaustausch zwischen Hydroxygruppen und/oder Wasser und den Phosphationen über den physiologischen pH-Bereich des Gastrointestinaltrakts. Der Serumphosphatspiegel wird aufgrund der verringerten Phosphatabsorption aus der Nahrung gesenkt.
Pharmakokinetik bei Kindern
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
- Hyperphosphatämie
- oral
- ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
Auszug aus Fachinformation
Auszug aus Fachinformation
Textauszug aus Fachinformation
Oral zur Kontrolle des Serumphosphatspiegels bei Kindern und Jugendlichen ab 2 Jahren mit CKD-Stadium 4–5 (definiert durch eine glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73 m²) oder mit dialysepflichtiger CKD
Kinder und Jugendliche (< 2 Jahre):
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 2 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Empfohlene Startdosen und Dosistitrationen bei Kindern von ≥ 2 bis < 12 Jahren:
| Patientenalter (in Jahren) |
Tägliche Startdosis |
Dosissteigerungen oder -verringerungen |
Empfohlene tägliche Höchstdosis |
| ≥ 2 bis < 6 |
500 mg |
125 mg oder 250 mg |
1.250 mg |
| ≥ 6 bis < 9 |
750 mg |
125, 250 oder 375 mg |
2.500 mg |
| ≥ 9 bis < 12 |
1.000 mg |
250 oder 500 mg |
3.000 mg |
Patienten von 2 bis < 6 Jahren sollte das Pulver zum Einnehmen verabreicht werden, da Kautabletten für diese Altersgruppe nicht geeignet sind.
Patienten von 6 bis < 12 Jahren können statt dem Pulver zum Einnehmen oder in Kombination damit Kautabletten verschrieben werden, falls die tägliche Dosis 1.000 mg Eisen (2 Kautabletten) oder mehr beträgt.
Startdosis für Erwachsene und Jugendliche (≥ 12 Jahre):
Die empfohlene Startdosis ist 1.500 mg Eisen pro Tag (3 Tabletten), aufgeteilt über die Mahlzeiten des Tages.
Titrierung und Erhaltung bei Erwachsenen und Jugendlichen (≥ 12 Jahre):
Der Serumphosphatspiegel muss überwacht und die Eisen(III)-hydroxid-oxid-Sucrose-Stärke-Gemisch-Dosis alle 2 – 4 Wochen in Schritten von 500 mg Eisen pro Tag (1 Tablette) nach oben oder unten titriert werden, bis ein akzeptabler Serumphosphatspiegel erzielt wird.
In der klinischen Praxis findet die Behandlung auf Grundlage des Bedarfs zur Kontrolle des Serumphosphatspiegels statt, wobei Patienten, die ansprechen, für gewöhnlich den optimalen Serumphosphatspiegel mit einer täglichen Dosis von 1.500 bis 2.000 mg Eisen (3 bis 4 Tabletten) erreichen. Tolerierte tägliche Höchstdosis für Erwachsene und Jugendliche (≥ 12 Jahre): Die empfohlene Höchstdosis ist 3.000 mg Eisen (6 Tabletten).
weitere zugelassene Indikationen:
- Eisenoxidsaccharat wird zur Kontrolle des Serumphosphatspiegels bei erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) eingesetzt, die sich einer Hämodialyse (HD) oder einer Peritonealdialyse (PD) unterziehen.
- Eisenoxidsaccharat sollte im Rahmen eines multiplen Therapieansatzes zum Einsatz kommen, dazu zählen die Zuführung von Calcium-Präparaten, 1,25-Dihydroxyvitamin D3 oder einem seiner Analoge oder Kalzimimetika, um die Entstehung einer renalen Osteodystrophie zu vermeiden.
[Ref.]
Dosierungsempfehlungen
| Hyperphosphatämie |
- Oral
-
2 Jahre
bis
6 Jahre
[1]
[2]
-
Initialdosis:
500
mg/Tag
in 3
Dosen. Max: 1.250 mg/Tag.
Unter Berücksichtigung des Serumphosphatspiegels kann die Initialdosis um 125 - 250 mg gesteigert oder verringert werden.
-
6 Jahre
bis
9 Jahre
[1]
-
Initialdosis:
750
mg/Tag
in 3
Dosen. Max: 2.500 mg/Tag.
Unter Berücksichtigung des Serumphosphatspiegels kann die Initialdosis um 125 mg, 250 mg oder 375 mg gesteigert oder verringert werden.
-
9 Jahre
bis
12 Jahre
[1]
-
Initialdosis:
1.000
mg/Tag
in 3
Dosen. Max: 3.000 mg/Tag.
Unter Berücksichtigung des Serumphosphatspiegels kann die Initialdosis um 250 mg oder 500 mg gesteigert oder verringert werden.
-
≥ 12 Jahre
[1]
-
Initialdosis:
1.500
mg/Tag
in 3
Dosen. Max: 3.000 mg/Tag.
Unter Berücksichtigung des Serumphosphatspiegels kann die Initialdosis um 500 mg gesteigert oder verringert werden.
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Das Sicherheitsprofil von Kindern ist vergleichbar mit dem von Erwachsenen. Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Arzneimittelwirkungen bei Kindern sind gastrointestinale Störungen, einschließlich Diarrhoe, Erbrechen, Gastritis und Stuhlverfärbung.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Sehr häufig (>10 %): Diarrhö, Stuhlverfärbung
Häufig (1-10 %): Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, Flatulenz, Zahnverfärbung, anormaler Geschmack des Arzneimittels
Gelegentlich (0,1-1 %): Hyperkalzämie, Hypokalzämie, Kopfschmerzen, Dyspnoe, abdominale Distension, Gastritis, abdominale Beschwerden, Dysphagie, Gastroösophageale Refluxkrankheit (GORD), Verfärbung der Zunge, Pruritus, Hautausschlag, Ermüdung
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
- Hämochromatose oder sonstige Eisenüberladungskrankheiten
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Wechselwirkungen
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Referenzen
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Vifor Fresenius France, SmPC Velphoro (EU/1/14/943/005) 26-11-2020
-
Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma France, SmPC Velphoro 125 mg Pulver (EU/1/14/943/005), 01/2022
-
Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma France, SmPC Velphoro® 500 mg Kautabletten (EU/1/14/943/001), 01/2022
Änderungsverzeichnis
- 02 Dezember 2022 19:51: Aktualisierung der Monographie aufgrund der Neueinführung des Präparates Velphoro 125 mg Pulver zum Einnehmen
- 04 April 2022 12:09: Neue Monographie
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung