Plerixafor

Wirkstoff
Plerixafor
Handelsname
Mozobil®
ATC-Code
L03AX16

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Plerixafor ist ein Bicyclamderivat und ein selektiver reversibler Antagonist des CXCR4 Chemokinrezeptors und blockiert die Bindung seines kognaten Liganden, des Stromal Cell-derived Factor-1α (SDF-1α), auch bekannt als CXCL12. Man geht davon aus, dass eine Plerixafor-induzierte Leukozytose und Erhöhungen der Spiegel von zirkulierenden hämatopoetischen Progenitorzellen aus einer Trennung der CXCR4 Bindung an seinen kognaten Liganden her vorgehen, was zum Auftreten von reifen und von pluripotenten Zellen im systemischen Kreislauf führt. CD34+-Zellen, die durch Plerixafor mobilisiert werden, sind funktional und transplantationsfähig mit Potenzial zur Langzeitrepopulation.

Pharmakokinetik bei Kindern

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Mobilisierung von Stammzellen
    • subkutan
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Subkutan zur Mobilisierung von hämatopoetischen Stammzellen in das periphere Blut zur Entnahme und anschließenden autologen Transplantation bei Kindern mit Lymphom oder soliden malignen Tumoren zu verbessern (in Kombination mit G-CSF), entweder:
– präventiv, wenn davon auszugehen ist, dass nach adäquater Mobilisierung mit G-CSF (mit oder ohne Chemotherapie) hinsichtlich der gewünschten Ausbeute an hämatopoetischen Stammzellen die Anzahl zirkulierender Stammzellen am prognostizierten Tag der Entnahme nicht ausreichen wird, oder
– wenn bereits zuvor nicht ausreichend hämatopoetische Stammzellen entnommen werden konnten

Pädiatrische Patienten (im Alter von 1 bis unter 18 Jahren):

Die empfohlene tägliche Dosis Plerixafor als subkutane Injektion ist 0,24 mg/kg Körpergewicht.

[Ref.]

Präparate im Handel

Injektionslösung in einer Durchstechflasche 20 mg/mL

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Plerixafor) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Mozobil® Injektionslösung in einer Durchstechflasche 20 mg/mL subkutan „natriumfrei“ - Detaillierte Anwendungshinweise gemäß Fachinformation ab 1 Jahr


„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 28.02.2024 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Mobilisierung von Stammzellen
  • Subkutan
    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      [1]
      • 0,24 mg/kg/Tag in 1 Dosis
      • Dosis und Dosisfrequenz von onkologischen Arzneimitteln hängen von der Erkrankung ab und sind stark neuen Erkenntnissen unterworfen. Onkologische Mittel werden oftmals in Kombination verwendet. Aus diesem Grund wird auf die detaillierten Behandlungsprotokolle verwiesen, weitere Informationen hierzu finden Sie bei der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
67 % der normalen Dosis. Dosisintervall: 24 h
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
67 % der normalen Dosis. Dosisintervall: 24 h
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Klinische Konsequenzen

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die AUC von Plerixafor erhöht und die Halbwertszeit verlängert. Dies kann möglicherweise das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen.

In einer Studie stieg die AUC von Plerixafor bei einer Creatinin-Clearance von 51-80 ml/min um 7 %, bei einer Creatinin-Clearance von 31-50 ml/min um 34 % und bei einer Creatinin-Clearance ≤ 30 ml/min um 38 %. Cmax wurde durch die Nierenfunktion nicht beeinflusst.

[NKFK]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Das Sicherheitsprofil bei Kindern ist ähnlich wie das von Erwachsenen. [SmPC Mozobil]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Durchfall, Übelkeit, Reaktionen am Injektions- und Infusionsort

Häufig (1-10 %): Schlaflosigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Dyspepsie, Bauchblähung, Verstopfung, Flatulenz, orale Hypoästhesie, Mundtrockenheit, Hyperhidrose, Erythem, Arthralgie, Muskelskelettschmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein

Gelegentlich (0,1-1 %): allergische Reaktionen, anaphylaktische Reaktionen, einschließlich anaphylaktischen Schocks, abnorme Träume, Albträume

Häufigkeit nicht bekannt: Splenomegalie, Milzriss

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

IMMUNSTIMULANZIEN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Koloniestimulierende Faktoren

Filgrastim

Accofil, Neupogen®, Nivestim™, Ratiograstim, Tevagrastim, Zarzio; Syn: G-CSF
L03AA02

Lipegfilgrastim

Lonquex
L03AA14
Interferone

Interferon alfa 2b

IntronA®
L03AB05
Andere Immunstimulanzien

Glatirameracetat

Copaxone®, CLIFT®
L03AX13

Referenzen

  1. Genzyme Europe BV, SmPC Mozobil (EU/1/09/537/001) 02-09-2019, www.ema.europa.eu
  2. NKFK working group Acute Kidney impairment, Extrapolation of KNMP risk analysis "Impaired renal function" for adults to children, 20 Dec 2021
  3. Sanofi B.V., SmPC Mozobil ® 20 mg/ml Injektionslösung (EU/1/09/537/001), 01/2024

Änderungsverzeichnis

  • 01 März 2024 10:02: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung