Aflibercept

Wirkstoff
Aflibercept
Handelsname
Eylea®
ATC-Code
S01LA05

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Aflibercept ist ein rekombinant hergestelltes Protein, das an den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor A (vascular endothelial growth factor A, VEGF-A) und den plazentaren Wachstumsfaktor (placental growth factor, PlGF) bindet und deren Wirkung blockiert. VEGF-A und PlGF sind an der Stimulierung des abnormalen Wachstums von Blutgefäßen bei Patienten mit AMD, bestimmten Arten von Makulaödemen und choroidaler Neovaskularisation infolge von Myopie sowie Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) beteiligt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Aflibercept wurden bei Frühgeborenen mit ROP in einer Dosis von 0,4 mg Aflibercept (pro Auge) untersucht.
Nach intravitrealer Injektion waren die Konzentrationen von freiem und gebundenem Aflibercept höher als bei erwachsenen Patienten mit feuchter AMD nach Gabe von 2 mg (in ein Auge), aber niedriger als nach i. v. Gabe der maximal verträglichen Dosis von 1 mg/kg bei erwachsenen Patienten. Die mittleren Konzentrationen von freiem Aflibercept sanken in Woche 4 nach der Gabe auf ungefähr 0,13 μg/ml ab. Die Plasmakonzentrationen von freiem Aflibercept sanken innerhalb von ungefähr 8 Wochen auf Werte unterhalb oder nah an den unteren Bereich der Bestimmungsgrenze ab. Die mittleren Konzentrationen vom angepassten gebundenen Aflibercept stiegen in Woche 4 auf bis zu 1,34 μg/ml an und nahmen danach ab. [SmPC Eylea]

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Frühgeborenen-Retinopathie (retinopathy of prematurity; ROP)
    • intravitreal
      • Frühgeborene mit einem Gestationsalter < 37 Wochen: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravitreal bei Frühgeborenen zur Behandlung einer Frühgeborenen-Retinopathie (retinopathy of prematurity; ROP) in Zone I (Stadium 1+, 2+, 3 oder 3+), Zone II (Stadium 2+ oder 3+) oder einer AP-ROP (aggressiven posterioren Frühgeborenen-Retinopathie).

Frühgeborene

Die empfohlene Dosis beträgt 0,4 mg Aflibercept als einmalige intravitreale Injektion, entsprechend 0,01 ml.
Die Behandlung der ROP wird mit einer Einzelinjektion pro Auge initiiert, wobei am selben Tag in beide Augen injiziert werden kann. Insgesamt können innerhalb von 6 Monaten ab Behandlungsbeginn bis zu 2 Injektionen pro Auge verabreicht werden, sofern Anzeichen einer Krankheitsaktivität vorliegen. Das Behandlungsintervall zwischen zwei Injektionen in dasselbe Auge sollte mindestens 4 Wochen betragen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind für andere Anwendungsgebiete als die ROP nicht erwiesen. Es gibt in den Anwendungsgebieten feuchte AMD, ZVV, VAV, DMÖ und mCNV keinen relevanten Nutzen von Aflibercept bei Kindern und Jugendlichen.

[Ref.]

Präparate im Handel

Injektionslösung in einer Fertigspritze 40 mg/mL
Injektionslösung in einer Durchstechflasche 40 mg/mL, 114,3 mg/mL

Präparate im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Aflibercept) Applikationsweg Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Schulungsmaterial Altersangabe
Eylea® Injektionslösung in einer Fertigspritze Injektionslösung in einer Fertigspritze 40 mg/mL intravitreal Polysorbat 20
Sucrose
Detaillierte Hinweise zur Applikation finden Sie in den jeweiligen Fachinformationen Leitfaden für Fachkreise
Leitfaden für Patienten
Video Arzt und Audioguide Patient
nur Frühgeborene
Eylea® Injektionslösung Injektionslösung in einer Durchstechflasche 40 mg/mL
114,3 mg/mL
intravitreal Polysorbat 20
Sucrose

Erwachsene

 

Die Fachinformationen wurden am 26.02.2024 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Frühgeborenen-Retinopathie (retinopathy of prematurity; ROP)
  • Intravitreal
    • Gestationsalter < 37 Wochen
      [1]
      • Pro Auge: 0,4 mg/Dosis, einmalig.
      • Bei Bedarf Wiederholung der Injektionen nach frühstens 4 Wochen. Max. 2 Injektionen pro Auge in 6 Monaten. Injektionen in beide Augen am selben Tag möglich.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Nebenwirkungen, die bei mehr als einem der mit 0,4 mg Aflibercept behandelten Patienten berichtet wurden, waren Netzhautablösung, Einblutung in die Retina, Bindehautblutung, Blutung an der Injektionsstelle, erhöhter Augeninnendruck und Augenlidödem. Das Langzeit-Sicherheitsprofil bei Frühgeborenen wurde nicht bestimmt.
Die für die Anwendungsgebiete bei Erwachsenen festgestellten Nebenwirkungen gelten auch für Frühgeborene mit ROP, obwohl nicht alle in der Phase III-Studie beobachtet wurden. [SmPC Eylea]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): verminderte Sehschärfe, Einblutung in die Retina, Bindehautblutung, Augenschmerzen

Häufig (1-10 %): Einriss des retinalen Pigmentepithels, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Netzhautdegeneration, Glaskörperblutung, Katarakt, kortikale Katarakt, Kernkatarakt, subkapsuläre Katarakt, Hornhauterosion, Hornhautabrasion, Anstieg des Augeninnendrucks, verschwommenes Sehen, Glaskörpertrübungen, Glaskörperabhebung, Schmerzen an der Injektionsstelle, Fremdkörpergefühl im Auge, erhöhter Tränenfluss, Augenlidödem, Blutung an der Injektionsstelle, Keratitis punctata, Bindehauthyperämie, okulare Hyperämie

Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeit, Endophthalmitis, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Iritis, Uveitis, Iridocyclitis, Linsentrübungen, Hornhautepitheldefekt, Reizung an der Injektionsstelle, abnorme Empfindung im Auge, Reizung des Augenlids, Schwebeteilchen in der Vorderkammer, Hornhautödem

Selten (0,01-0,1 %): Erblindung, traumatische Katarakt, Vitritis, Hypopyon

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • bestehende oder vermutete okulare oder periokulare Infektion
  • bestehende schwere intraokulare Entzündung

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) sollten Eltern/Betreuungspersonen instruiert werden Symptome einer Endophthalmitis zu melden: Rötung/Reizung des Auges, Augentränen, Lidschwellung, Photophobie. [SmPC Eylea]

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

MITTEL GEGEN VASKULÄRE AUGENERKRANKUNGEN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Antineovaskuläre Mittel

Ranibizumab

Lucentis®, Ximluci®, Byooviz™
S01LA04

Referenzen

  1. Bayer AG, SmPC Eylea (EU /1/12/797/001) Rev 28. 10-2-2023, www.ema.europa.eu
  2. Bayer AG, SmPC Eylea® 40 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze (EU/1/12/797/001), 09/2023
  3. Bayer AG, SmPC Eylea® 40 mg/ml Injektionslösung in einer Durchstechflasche (EU/1/12/797/002), 09/2023
  4. Bayer AG, SmPC Eylea® 114,3 mg/ml Injektionslösung (EU/1/12/797/003), 01/2024

Änderungsverzeichnis

  • 28 Februar 2024 09:22: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung