Ofloxacin

Wirkstoff
Ofloxacin
Handelsname
Oflox®
ATC-Code
J01MA01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Ofloxacin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone. Der Wirkungsmechanismus dieses Gyrasehemmers beruht auf einer Störung der DNA-Synthese durch Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es wurden folgende kinetische Parameter ermittelt [Bethell; Garcia-Prats]:

Parameter  
Cmax 5,46 mg/l nach einmaliger Gabe von 7,5 mg/kg
8,97 mg/l nach 20 mg/kg (Steady-state)
Tmax 1,69-2,0 h
3,49-4,33 h
Cl/F 0,24-0,31 l/h/kg
V 1,45 l/kg (0,86-6,49)

h: Stunde

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Schwere bakterielle Infektionen
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

  • Infektionen bei cystischer Fibrose 
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur Behandlung folgender Infektionen:
- Akute Pyelonephritis und komplizierte Harnwegsinfektionen
- Bakterielle Prostatitis, Epididymo-Orchitis
- Entzündliche Erkrankung des Beckens, in Kombination mit anderen antibakteriellen Wirkstoffen 
Bei den folgenden Infektionen sollte Ofloxacin nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika, die für die Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden: 
- Unkomplizierte Zystitis
- Urethritis
- Knochen- und Gelenkinfektionen
- Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen
- Akute bakterielle Sinusitis
- Akute Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung einschließlich Bronchitis
- Ambulant erworbene Pneumonie
- Prophylaxe von bakteriellen Infektionen bei neutropenischen Patienten

Kinder und Jugendliche
Ofloxacin darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

[Ref.]

Präparate im Handel

Filmtabletten 100 mg, 200 mg, 400 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Ofloxacin)
Problematische Hilfsstoffe Altersangabe
OFLOX Basics Filmtabletten 100 mg T0
200 mg T2
400 mg T2
Lactose
Polysorbat 80
Erwachsene
Ofloxacin-ratiopharm® Filmtabletten 100 mg T0
200 mg T2
400 mg T2
Lactose
Polysorbat 80
Erwachsene

 

T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar

Die Fachinformationen wurden am 19.03.2021 aufgerufen.

Anwendungshinweis: Die Filmtablette ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½ bis 1 Glas) einzunehmen. Dies kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zu den Mahlzeiten erfolgen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Schwere bakterielle Infektionen
Infektionen bei cystischer Fibrose
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • 15 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 800 mg/Tag.
      • off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
100 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 24 Stunden
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
50 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 24 Stunden
ODER: 100 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen zwei Verabreichungen: 48 Stunden
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
50 Prozent der Einzeldosis und Dosierungsintervall: 24 Stunden
ODER: 100 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen zwei Verabreichungen: 48 Stunden
Klinische Konsequenzen

Bei reduzierter Nierenfunktion wird die Halbwertzeit von Ofloxacin verlängert. Hierdurch erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen.
Neurologische Nebenwirkungen von Chinolonen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Parästhesien, periphere Neuropathie, periphere sensorische Störungen, Sehstörungen und Verwirrung. Diese Beschwerden sind gewöhnlich reversibel und dosisabhängig. In seltenen Fällen wurden Konvulsionen verzeichnet, vor allem bei Patienten mit Epilepsie oder zerebrovaskulärer Insuffizienz in der Anamnese.

Bei Dialyse

Hämodialyse und peritoneale Dialyse: 50 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen zwei Verabreichungen: 24 Stunden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, allergische Hautreaktionen, Thrombophlebitis, Anstieg der Leberenzymwerte, Blutbildabweichungen, Konvulsionen, Myalgie, Arthralgie, Tendinitis, Sehnenrupturen, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Juckreiz.

Aus Tierversuchen geht hervor, dass die Verwendung von Fluorchinolonen bei jungen Versuchstieren Abweichungen in der Knorpelbildung verursacht. Diese Abweichungen wurden in der Studie an Kleinkindern nicht nachgewiesen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Gelegentlich (0,1-1 %): Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze, Erregungszustände, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Unruhe, Kopfschmerzen, Benommenheit, Augenreizung, Augenbrennen, Konjunktivitis, Schwindel, Palpitationen, Hustenreiz, Nasopharyngitis, Nasenlaufen, Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hautreaktionen wie Ausschlag und Juckreiz

Selten (0,01-0,1 %): anaphylaktische oder anaphylaktoide Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödem, Appetitlosigkeit, psychotische Reaktionen (z. B. mit Halluzinationen), Angstzustände, Verwirrtheit, intensive Traumerlebnisse (bis zum Albtraum), Depression, Delirium, Schläfrigkeit, Sinnesstörungen wie Parästhesien (z. B. Hyp- oder Hyperästhesien), Geschmacks- und Geruchsstörungen (bis zum Verlust des Geruchssinnes), Sehstörungen (z. B. verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und verändertes Farbensehen), Gleichgewichtsstörungen, Tachykardie, Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg, Atemnot, Bronchospasmus, Enterokolitis (manchmal hämorrhagisch); Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Anstieg von Leberenzymen (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase) und/oder Bilirubin; Hitzewallungen, Schwitzen, Urtikaria, bläschenförmiger oder pustulöser Ausschlag, Tendinitis, Beeinträchtigung der Nierenfunktion (mit z. B. Anstieg des Serumkreatinins)

Sehr selten (<0,01 %): Anämie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Beteiligung innerer Organe bei Vaskulitis, anaphylaktischer oder anaphylaktoider Schock, sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathie, Krampfanfälle, extrapyramidale Symptome oder andere muskuläre Koordinationsstörungen, Tinnitus, Hörverlust, pseudomembranöse Kolitis, cholestatischer Ikterus, schwerwiegende Haut- und Schleimhautreaktionen (Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse), Photosensibilität (sonnenbrandähnliche Symptome, Verfärbung oder Ablösung der Nägel), vaskuläre Purpura, Vaskulitis (kann in Einzelfällen zu Hautnekrosen führen); Gelenk- und Muskelbeschwerden (z. B. Schmerzen) und/oder Sehnenruptur (z. B. der Achillessehne) (Auftritt ist bereits 48 Stunden nach Beginn der Behandlung möglich und kann bilateral sein); akutes Nierenversagen

Häufigkeit nicht bekannt: Agranulozytose, Knochenmarksdepression, Hyperglykämie, Hypoglykämie, hypoglykämisches Koma (insbesondere bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden); psychotische Reaktionen und Depressionen mit Selbstgefährdung bis hin zu suizidalen Gedanken oder Handlungen; Nervosität, Tremor, Dyskinesie, Ageusie, Synkopen, Uveitis, Hörstörungen; ventrikuläre Arrhythmien und Torsade de pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung), EKG: QT-Verlängerung; schwerer Blutdruckabfall bis zum Kollaps mit Bewusstlosigkeit, allergische Pneumonitis, schwere Atemnot, Dyspepsie, Flatulenz, Obstipation, Pankreatitis, Hepatitis (schwerer Verlauf mit starken Leberschäden möglich, einschl. Fälle von akutem Leberversagen, teilweise mit tödlichem Verlauf, vor allem bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung), exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, akut generalisierendes pustulöses Exanthem, Medikamentenausschlag, Stomatitis, Rhabdomyolyse und/oder Myopathie, Muskelschwäche (von besonderer Bedeutung bei Patienten mit Myasthenia gravis), Muskelabriss, Muskelriss, Bänderriss, Arthritis, akute interstitielle Nephritis, Porphyrie-Attacken bei Patienten mit Porphyrie, Asthenie, Pyrexie, Schmerzen (einschl. Schmerzen im Rücken, in der Brust und in den Extremitäten)

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Überempfindlichkeit gegenüber Chinolonen, verlängertes QTc-Intervall, Epilepsie, Sehnenerkrankungen, verbunden mit der Einnahme von Fluorchinolonen.
Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren*

* Da Gelenkknorpelschäden in der Wachstumsphase aufgrund tierexperimenteller Erfahrungen nicht auszuschließen sind.

Kontraindikationen allgemein

  • Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin, andere Chinolone oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Patienten mit Epilepsie oder erniedrigter Krampfschwelle des ZNS
  • Sehnenerkrankungen/-schäden im Zusammenhang mit einer früheren Chinolontherapie
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Zurückhaltung ist geboten bei der Verabreichung von Chinolonen an Kinder in der Wachstumsphase. Die Verwendung muss sich auf Fälle beschränken, die keine anderen therapeutischen Möglichkeiten haben.

In Tierversuchen an jungen Hunden wurde in variierendem Maße Arthropathie bei sehr hohen Dosierungen festgestellt. Bei Menschen wurden diese Nebenwirkungen jedoch nicht verzeichnet; Fluorchinolone werden aus diesem Grunde in zunehmendem Maße bei Kindern verwendet, wenn keine therapeutischen Alternativen bestehen oder wenn bei der Verwendung bestimmter anderer Breitband-Antibiotika schwere Beschwerden aufgetreten sind.

Fluorchinolone sind "Reserve-Antibiotika". Um einer Resistenzbildung vorzubeugen, muss deren Verabreichung Situationen vorbehalten sein, in denen mit anderen antimikrobiellen Mitteln unzureichende Ergebnisse erzielt worden sind. Vorsicht ist geboten bei Kindern mit Neigung zu Konvulsionen und bei Kindern mit einem bekannten Risiko einer QT-Zeit-Verlängerung.

Bei Anwendung von Fluorchinolonen besteht ein erhöhtes Risiko für langfristige und irreversible Schäden an Muskeln, Sehnen, Knochen und dem Nervensystem. Vorsicht ist geboten bei der Verordnung von Fluorchinolonen bei Patienten mit Nierenproblemen, bei Patienten mit zurückliegender Organtransplantation, oder bei Patienten, die mit einem systemischen Corticosteroid behandelt werden. Bei diesen Patienten kann das Risiko für eine durch Fluorchinolon-induzierte Tendinitis und Sehnenverletzung erhöht sein. [Rote-Hand-Brief]

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Beachte: Rote Handbrief vom 07.06.2023 (Systemisch und inhalativ angewendete Chinolon- und Fluorchinolon-Antibiotika: Erinnerung an die Anwendungsbeschränkung)

Aktuelle Studiendaten deuten darauf hin, dass Fluorchinolone weiterhin außerhalb der empfohlenen Anwendungsgebiete verschrieben werden.
Systemisch und inhalativ angewendete Fluorchinolone sollten NICHT verschrieben werden:

  • für Patientinnen und Patienten, die zuvor schwerwiegende Nebenwirkungen mit einem Chinolon- oder Fluorchinolon-Antibiotikum hatten;
  • bei nicht schweren oder selbstlimitierenden Infektionen (z. B. Pharyngitis, Tonsillitis und akuter Bronchitis);
  • bei leichten bis mittelschweren Infektionen (einschließlich unkomplizierter Zystitis, akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), akuter bakterieller Rhinosinusitis und akuter Otitis media), es sei denn, andere Antibiotika, die üblicherweise für diese Infektionen empfohlen werden, werden als ungeeignet erachtet;
  • bei nichtbakteriellen Infektionen, z. B. nichtbakterielle (chronische) Prostatitis;
  • zur Prävention von Reisediarrhoe oder rezidivierenden Infektionen der unteren Harnwege.

Systemisch und inhalativ angewendete Fluorchinolone sind mit sehr seltenen, schwerwiegenden, die Lebensqualität beeinträchtigenden, lang anhaltenden (über Monate oder Jahre andauernd) und möglicherweise irreversiblen Nebenwirkungen assoziiert. Diese Produkte sollten nur für die zugelassenen Indikationen (viele davon beschränkt auf die Behandlung der letzten Wahl bei Patienten und Patientinnen, für die es keine alternativen therapeutischen Optionen gibt) und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung für den einzelnen Patienten verschrieben werden.

Beachte: Rote Handbriefe vom 29.10.2020, 08.04.2019, 26.10.2018 (Systemisch und inhalativ angewendete Chinolon-und Fluorchinolon-Antibiotika: Risiko einer Herzklappenregurgitation/-insuffizienz, Risiko von die Lebensqualität beeinträchtigenden, lang anhaltenden und möglicherweise irreversiblen Nebenwirkungen -Anwendungsbeschränkungen, Risiko für Aortenaneurysmen und Aortendissektionen):

    • Empfehlen Sie Ihren Patienten, die Behandlung zu beenden bei den ersten Anzeichen einer schwerwiegenden Nebenwirkung wie Tendinitis und Sehnenruptur, Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Gelenkschwellungen, peripherer Neuropathie und vom zentralen Nervensystem ausgehenden Beeinträchtigungen und sich zur weiteren Beratung an Ihren Arzt zu wenden.
    • Die gleichzeitige Anwendung von Corticosteroiden mit Fluorchinolonen sollte vermieden werden.
    • Fälle von Aortenaneurysma und Dissektion (manchmal mit Ruptur) sowie Regurgitation/Insuffizienz einer Herzklappe wurden berichtet. Sorgfältige Nutzen-Risiko-Bewertung bei bestimmten Vorerkrankungen. Erhöhtes Risiko für Aneurysmen/Dissektionen bei gleichzeitiger Anwendung von systemischen Corticosteroiden.

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

 

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
QT-Zeit verlängernde Arzneimittel Additive (QT verlängernde/sedative) Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes Tachykardien/Nebenwirkungen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, genaue Überwachung des QT-Intervalls empfohlen.
Probenecid Verstärkte und verlängerte Wirkungen von Ofloxacin möglich. Kombination vermeiden.
Clozapin Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. Kombination vermeiden.
Theophyllin Die Plasmakonzentration von Theophyllin kann erhöht sein. Das Risiko für Krampfanfälle kann erhöht sein. Kombination vermeiden.
Polyvalente Kationen, z.B. Calcium (Milchprodukte), Eisen, Zink, Antacida Die Bildung von Chelatkomplexe im GIT kann zu einer beeinträchtigten Resorption von Levofloxacin und damit zu einer verminderten antimikrobiellen Wirkung von Levofloxacin führen. In der Regel sollen mindestens 2 Stunden vor und nach der Einnahme von Ofloxacin keine polyvalenten Kationen eingenommen werden; teilweise werden längere Abstände empfohlen (siehe Fachinformationen).
Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Warfarin, Phenprocoumon) Verstärkte Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten möglich. Zu Beginn und bei Abbruch der gleichzeitigen Behandlung mit Ofloxacin sollen die Blutgerinnungsparameter etwa eine Woche lang sorgfältig überwacht und bei Bedarf die Dosen des Vitamin-K-Antagonisten angepasst werden.
Glibenclamid In Einzelfällen Hypoglykämien oder Hyperglykämien möglich. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Oxifloxacin und Glibenclamid soll die Blutglucose-Konzentration besonders sorgfältig überwacht werden.
Diclofenac Risiko für Krampfanfälle erhöht. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Oxifloxacin und Diclofenac (besonders in hohen Dosen) sollen die Patienten neurologisch kontrolliert werden.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

CHINOLONE

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Fluorchinolone

Ciprofloxacin

Ciprobay®, Keciflox®
J01MA02

Levofloxacin

Tavanic®, Quinsair®
J01MA12

Norfloxacin

Barzan®
J01MA06

Referenzen

  1. Hartwig NC, et al, Vademecum pediatrische antimicrobiële therapie [Vademecum pädiatrische antimikrobielle Therapie], 2005
  2. Alghasham AA, et al, Clinical use of fluoroquinolones in children, Ann Pharmacother, 2000, 34, 347-59
  3. Bethell DB, et al, Pharmacokinetics of oral and intravenous ofloxacin in children with multidrug-resistant typhoid fever, Antimicrob Agents Chemother, 1996, Sep;40(9), 2167-72
  4. Bethell DB, et al, Effects on growth of single short courses of fluoroquinolones, Arch Dis Child, 1996, 74, 44-6
  5. Cao XT, et al, A comparative study of ofloxacin and cefixime for treatment of typhoid fever in children. The Dong Nai Pediatric Center Typhoid Study Group, Pediatr Infect Dis J, 1999, 18, 245-8
  6. Danisovicová A, et al, Magnetic resonance imaging in children receiving quinolones: no evidence of quinolone-induced arthropathy. A multicenter survey, Chemotherapy, 1994, 40, 209-14
  7. Parry CM, et al, Randomized controlled comparison of ofloxacin, azithromycin, and an ofloxacin-azithromycin combination for treatment of multidrug-resistant and nalidixic acid-resistant typhoid fever., Antimicrob Agents Chemother, 2007, 51, 819-25
  8. Schaad UB, et al, Use of fluoroquinolones in pediatrics: consensus report of an International Society of Chemotherapy commission, Pediatr Infect Dis J, 1995, 14, 1-9
  9. Vinh H, et al, Two or three days of ofloxacin treatment for uncomplicated multidrug-resistant typhoid fever in children, Antimicrob Agents Chemother, 1996, 40, 958-61
  10. Chauhan U, et al. , Ofloxacin-induced hallucinations., Indian J Pharmacol., 2013 , Mar-Apr;45(2):, 189-90
  11. Garcia-Prats AJ et al. , Pharmacokinetics and Safety of Ofloxacin in Children with Drug-Resistant Tuberculosis., Antimicrob Agents Chemother., 2015 , Oct;59(10), 6073-9
  12. Mylan B.V. , SmPC ofloxacine (RVG 27753) 9-5-2016., www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  13. BfArM., Rote-Hand-Brief zu Fluorchinolon-Antibiotika. 08.04.2019. https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2019/rhb-fluorchinolone.pdf;jsessionid=4D7FF38A3DCDA1F9795930B56FD1B5E8.2_cid329?__blob=publicationFile&v=3, zuletzt aufgerufen am 12.04.2019.
  14. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft., AkdÄ Drug Safety Mail | 2020–52: Änderung des Wortlauts von Fach- und Gebrauchsinformationen – Empfehlungen des PRAC., 29.09.2020
  15. Basics GmbH, SmPC OFLOX 200 mg, 400 mg Filmtabletten (46978.01.00), 03/2019
  16. Basics GmbH, SmPC OFLOX 100 mg Filmtabletten (46978.00.00), 03/2019
  17. STADAPHARM, SmPC Ofloxacin STADA® 200 mg, 400 mg Filmtabletten (54542.01.00), 12/2020
  18. ratiopharm GmbH, SmPC Ofloxacin-ratiopharm® 100 mg Filmtabletten (46984.00.00), 07/2022
  19. ratiopharm GmbH, SmPC Ofloxacin-ratiopharm® 200 mg, 400 mg Filmtabletten (46984.01.00), 10/2020

Änderungsverzeichnis

  • 28 April 2021 11:48: Neue Recherche (Zulassungsstatus, Präparate, Wechselwirkungen, u.w.)
  • 04 Dezember 2020 14:34: Neuer Warnhinweis: Aortenaneurysma. (AkdÄ Drug Safety Mail | 2020–52)
  • 15 Januar 2020 16:43: Implementierung der Warnung des Rote-Hand-Briefes zu Fluorchinolon-Antibiotika (08.04.2019): Schwerwiegende und anhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und möglicherweise irreversible Nebenwirkungen

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung