Bupropion

Wirkstoff
Bupropion
Handelsname
Elontril®, Zyban®
ATC-Code
N06AX12

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Bupropion ist ein Amphetaminderivat und dadurch ein Psychostimulans. Bupropion hemmt selektiv die neuronale Wiederaufnahme von Katecholaminen (Noradrenalin und Dopamin), hemmt nur minimal die Wiederaufnahme von Indolaminen (Serotonin) und bewirkt keine Hemmung der beiden Monoaminoxidasen. Der Mechanismus der antidepressiven Wirkung von Bupropion ist nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass diese Wirkung über noradrenerge und/oder dopaminerge Mechanismen verläuft.

Pharmakokinetik bei Kindern

Eine pharmakokinetische Studie (N= 10, 11,5 - 16,2 Jahre) zeigte, dass die Tmax der Tabletten mit verlängerter Freisetzung (extended release, XR) (= durchschnittlich 4,8 ± 2,0 Stunden) höher war als die Tmax der Tabletten mit verzögerter Freisetzung (sustained release, SR) (= durchschnittlich 3,4 ± 1,6 Stunden). Diese Studie zeigte auch, dass die Cmax der XR-Tabletten niedriger war als die Cmax der SR-Tabletten (62 ± 26 ng/ml bzw. 88 ± 26 ng/ml).

Metabolisierung: In der Leber u. a. zu den aktiven Metaboliten Hydroxybupropion (hauptsächlich über CYP2B6) und Threohydrobupropion und Erythrohydrobupropion (nicht über CYP-Enzyme). Elimination: Hauptsächlich mit dem Urin, hauptsächlich als Metaboliten.

Eine weitere pharmakokinetische Studie (N= 19, 11 - 17 Jahre) zeigte, dass die Eliminationshalbwertszeit von Bupropion SR bei Jugendlichen (= 12,1 ± 3,3 Stunden) kürzer war als bei Erwachsenen (= 21 ± 9 Stunden). Die Eliminationshalbwertszeit des aktiven Hauptmetaboliten Hydroxybupropion beträgt etwa 21,8 ± 6,6 Stunden. Die Eliminationshalbwertszeiten von Threohydrobupropion und Erythrohydrobupropion sind länger (26,3 ± 11,9 Stunden bzw. 32,7 ± 16,0 Stunden). Außerdem zeigen diese Studien, dass Bupropion und seine aktiven Metaboliten eine lineare Pharmakokinetik aufweisen.

 

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • ADHS; Angst/Depression
    • oral
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral bei ADHS

Für diese Indikation hat Bupropion keine Zulassung in Deutschland.

Oral bei Episoden einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression)

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

[Ref.]

weitere zugelassene Indikationen:

Oral zur Hilfe bei der Raucherentwöhnung nikotinabhängiger Patienten in Verbindung mit unterstützenden motivierenden Maßnahmen.

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

[Ref.]

Präparate im Handel

Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung 150 mg, 300 mg
Retardtabletten 150 mg

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (als Bupropionhydrochlorid)
Problematische Hilfsstoffe
Elontril® Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung 150 mg
300 mg
-
Zyban® Retardtabletten 150 mg -

 

Die Fachinformationen wurden am 19.03.2021 aufgerufen.

Anwendungshinweis:

  • Die Tabletten sind nicht dosisgleich teilbar.
  • Tabletten sollten im Ganzen geschluckt werden. Die Tabletten sollten nicht geteilt, zerkleinert oder zerkaut werden, da dies zu einem erhöhten Risiko von Nebenwirkungen einschließlich Krampfanfällen führen kann.
  • Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
  • Schlaflosigkeit ist eine sehr häufige Nebenwirkung, deren Auftreten vermindert werden kann, indem die Einnahme vor dem Schlafengehen vermieden wird (vorausgesetzt, es liegen wenigstens 8 Stunden zwischen den Einzeldosen).
  • Tablette mit veränderter Wirkstofffreisetzung: Zwischen den aufeinander folgenden Einzeldosen muss eine Zeitspanne von mindestens 24 Stunden liegen. [Ref.]
  • Retardtablette: Zwischen aufeinander folgenden Einzeldosen muss eine Zeitspanne von mindestens 8 Stunden liegen. [Ref.]

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

ADHS; Angst/Depression
  • Oral
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2] [3] [4] [5]
      • 3 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 300 mg/Tag. Maximale Einzeldosis: 150 mg/Dosis.
      • Aufgrund der niedrigsten Tablettenstärke von 150 mg (nicht teilbar) wird üblicherweise mit 150 mg/Tag begonnen.

        Dosierungsfrequenz:
        Retardtabletten (sustained-release (SR)) in 2 Dosen,
        Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung (extended-release (XR)) in 1 Dosis.
        Wenn Patienten von Bupropion-Tabletten mit verzögerter Wirkstofffreisetzung (SR) auf Bupropion-Tabletten mit verlängerter Wirkstofffreisetzung (XR) umgestellt werden, sollte die gleiche tägliche Gesamtdosis verabreicht werden.

        Bupropion sollte von Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder von Ärzt:innen, die sich mit der Anwendung bei Jugendlichen auskennen, verschrieben werden. Die Dosis sollte individuell bestimmt werden und die niedrigstmögliche Dosis sollte verwendet werden.

        off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Krampfanfälle, Unruhe, Erregung, Tremor, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Depression, Gastrointestinale Nebenwirkungen (wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Obstipation), Mundtrockenheit, Geschmacksstörungen, Fieber, Schwitzen, akutes Exanthem, Juckreiz, Urtikaria, Anorexie.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • Sehstörungen
  • Tinnitus
  • Tachykardie
  • erhöhter Blutdruck (manchmal schwerwiegend), Gesichtsröte
  • Hautausschlag, Juckreiz, Schwitzen
  • Brustschmerzen, Asthenie

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie
  • schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen, darunter Angioödem, Dyspnoe/Bronchospasmus und anaphylaktischer Schock
  • Schwankungen des Blutzuckerwertes, Hyponatriämie
  • Agitiertheit, Angst, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten, Psychose
  • Palpitationen
  • Vasodilatation, orthostatische Hypotonie
  • erhöhte Leberenzymwerte, Gelbsucht, Hepatitis
  • Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Exazerbation einer Psoriasis

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

Manifeste Epilepsie oder Krampfanfälle in der Anamnese

Kontraindikationen allgemein

  • Bulimie oder Anorexia nervosa
  • schwere Leberzirrhose
  • ZNS-Tumor
  • gleichzeitige Anwendung von Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern)

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Zusammenfassung: Führt zu verminderter Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit, nicht verabreichen bei Krampfanfällen und/oder erniedrigter Krampfschwelle, Patienten engmaschig überwachen, insbesondere Hochrisikopatienten (Suizidgedanken, Suizidversuch) wegen erhöhter Suizidgefahr.
Der Gebrauch kann zu vermindertem Reaktions- und Konzentrationsvermögen führen. Viele tägliche Aktivitäten können beeinträchtigt sein.
Bei Patienten, die während der Behandlung Krämpfe entwickeln, sollte Bupropion abgesetzt und nicht wieder begonnen werden. Vorsicht ist auch geboten bei Zuständen, die zu einer niedrigeren Krampfschwelle prädisponieren, wie z. B. Kopfverletzungen in der Vorgeschichte, Alkoholmissbrauch, behandelter Diabetes mellitus, Verwendung von Stimulanzien oder Appetitzüglern.
Die Verabreichung bei einer bipolaren Störung kann eine manische Phase während der depressiven Phase der Erkrankung auslösen. Bei bekannter psychiatrischer Erkrankung in der Vorgeschichte besteht ein erhöhtes Risiko für psychotische und manische Symptomatik.
Ein Screening auf Suizidgefahr und bipolare Störung ist vor der Behandlung angezeigt. Die Behandlung mit Antidepressiva kann das Suizidrisiko bei Depressionen in den frühen Phasen der Genesung weiter erhöhen. Patienten, insbesondere Hochrisikopatienten (Suizidgedanken, Suizidversuch), sollten während der Behandlung mit diesen Arzneimitteln engmaschig überwacht werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen. Die Patienten sollten über die Notwendigkeit informiert werden, auf jede klinische Verschlimmerung, suizidales Verhalten oder Gedanken und ungewöhnliche Verhaltensänderungen zu achten und bei Auftreten dieser Symptome sofort einen Arzt aufzusuchen. Die Patienten sollten nicht über große Mengen dieses Arzneimittels verfügen.

Empfohlene Kontrolluntersuchungen finden Sie hier.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Wirkeintritt: Der Wirkungseintritt von Bupropion wurde 14 Tage nach Therapiebeginn festgestellt. Wie bei allen Antidepressiva zeigt sich die volle antidepressive Wirkung von Bupropion möglicherweise erst nach mehrwöchiger Behandlung. Patienten mit Depressionen sollten für einen ausreichenden Zeitraum von mindestens 6 Monaten behandelt werden, um sicher zu gehen, dass sie symptomfrei sind.
  • Absetzen der Behandlung: Obwohl in klinischen Studien Absetzsymptome, die eher spontan als systematisch erfasst wurden, nicht beobachtet wurden, kann eine ausschleichende Therapie in Betracht gezogen werden. Bupropion hemmt selektiv die neuronale Wiederaufnahme von Katecholaminen. Ein Rebound-Effekt oder Absetzsymptome können daher nicht ausgeschlossen werden
  • Krampfanfälle: Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden, da Bupropion mit einem dosisabhängigen Risiko für das Auftreten von Krampfanfällen verbunden ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass bei Anwendung von Bupropion Krampfanfälle auftreten, wenn prädisponierende Risikofaktoren vorliegen, die die Krampfschwelle herabsetzen. Mögliche prädisponierende Faktoren: Gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie die Krampfschwelle herabsetzen (z. B. Antipsychotika, Antidepressiva, Antimalariamittel, Tramadol, Theophyllin, systemische Steroide, Chinolone und sedierende Antihistaminika); Alkoholmissbrauch; Anamnese eines Schädel-Hirn-Traumas; Diabetes, der mit blutzuckersenkenden Arzneimitteln oder Insulin behandelt wird; Behandlung mit Stimulantien oder Appetitzüglern
  • Suizid: Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann. Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
  • Psychiatrische Anamnese: Vor der Einleitung einer Therapie mit einem Antidepressivum sollten die Patienten angemessen untersucht werden, um festzustellen, ob ein Risiko für das Auftreten einer bipolaren Störung besteht. Eine solche Untersuchung sollte eine genaue psychiatrische Anamnese beinhalten, einschließlich der Familienanamnese im Hinblick auf Selbstmorde, bipolare Störungen und Depressionen.
  • Hypertonie: Zu Beginn der Behandlung sollte der Ausgangswert des Blutdrucks bestimmt und anschließend kontrolliert werden, insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Hypertonie. Bei einem klinisch signifikanten Blutdruckanstieg sollte das Absetzen von Bupropion in Erwägung gezogen werden.
  • Leber-/Nierenfunktionsstörungen: Alle Patienten mit einer Leberfunktionsstörung und/ oder eingeschränkter Nierenfunktion müssen engmaschig auf mögliche unerwünschte Wirkungen (z. B. Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Krampfanfälle) überwacht werden, die auf hohe Wirkstoff- oder Metabolitenspiegel hinweisen können.
  • Drogentest: Da Bupropion eine Amphetamin-ähnliche chemische Struktur aufweist, beeinflusst es die Untersuchungsmethode, die in einigen Urindrogenschnelltests verwendet wird. Dies kann, insbesondere für Amphetamine, zu falsch positiven Resultaten führen.
  • Serotoninsyndrom: Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Wirkstoffen klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Dosiserhöhungen, da es sonst zu einem Serotoninsyndrom kommen kann.

[Ref]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Bupropion ist ein CYP2D6-Inhibitor und ein CYP2B6-Substrat (Abschnitt in Fachinformation zu Biotransformation beachten).

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Monoaminooxidase-Hemmer, z.B. Selegilin, Linezolid Risiko für noradrenege Nebenwirkungen erhöht. Kombination kontraindiziert.
CYP2D6- Substrate Verminderter Metabolismus, verstärkte Wirkung und erhöhtes Risiko für UAW von CYP2D6-Substraten möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Dosis geringer wählen.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, z.B. Citalopram, Sertralin


Noradrenalin-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, z.B. Venlafaxin
Verstärkte serotonerge Wirkung möglich. Risiko für UAW erhöht. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Tageshöchstdosis nicht überschreiten.
CYP2B6-Induktoren, z.B. Carbamazepin, Ritonavir, Phenytoin Steigerung des Metabolismus von Bupropion durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Bupropion möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Bupropion erhöhen.
Digoxin Plasmaspiegel von Digoxin können erniedrigt sein. Bei Absetzen von Bupropion sollte der Digoxinspiegel sorgfältig überwacht werden, da er wieder ansteigen kann. Zusätzlich sollte auf eine mögliche Digoxintoxizität geachtet werden.
Levodopa Erhöhte Inzidenz für UAW möglich. Falls Kombination unvermeidbar, sorgfältige Überwachung auf UAW.
Ethanol in Arzneimitteln Verstärkte zentraldämpfende Wirkung möglich. Bei Kombination sorgfältige Überwachung auf verstärkte zentraldämpfende Effekte.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ANTIDEPRESSIVA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer

Amitriptylin

Amineurin®
N06AA09

Clomipramin

Anafranil®
N06AA04
N06AA02
N06AA10
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

Citalopram

Cipramil®
N06AB04

Escitalopram

Cipralex®
N06AB10

Fluoxetin

Prozac®
N06AB03

Fluvoxamin

Fevarin®
N06AB08

Sertralin

Zoloft®
N06AB06
Andere Antidepressiva

Duloxetin

Cymbalta®, Duloxalta®
N06AX21

Mirtazapin

Mirtazelon®, Remergil®, Remeron®
N06AX11

Venlafaxin

Trevilor®
N06AX16

Referenzen

  1. Daviss WB, et al., Bupropion sustained release in adolescents with comorbid attention-deficit/hyperactivity disorder and depression, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry., 2001, 40, 307-14
  2. Daviss WB, et al, Steady-state clinical pharmacokinetics of bupropion extended-release in youths, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry., 2006, 45, 1503-9
  3. Daviss WB, et al, Acute antidepressant response and plasma levels of bupropion and metabolites in a pediatric-aged sample: an exploratory study, Ther Drug Monit, 2006, 28, 190-8
  4. Daviss WB, et al, Steady-state pharmacokinetics of bupropion SR in juvenile patients, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 2005, 44, 349-57
  5. CBO, ADHD- Richtlijn voor de diagnostiek en behandeling van ADHD bij kinderen en jeugdigen [ADHS-Richtlinie zur Diagnose und Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen], www.cbo.nl, 2005
  6. Ratiopharm, SmPC Bupropion-ratiopharm 150 mg, Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung (2202862.00.00), 01/2020
  7. GlaxoSmithKline, SmPC Elontril 150 mg, 300 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung (65630.00.00), 10/2020
  8. Zentiva Pharma GmbH, SmPC Bupropion Zentiva 300 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung (2201917.00.00), 11/2020
  9. HEXAL AG, SmPC Bupropionhydrochlorid HEXAL® 150 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung (91100.00.00), 10/2020
  10. GlaxoSmithKline, SmPC Zyban 150 mg Retardtabletten (49008.00.00), 10/2020
  11. Nederlandse Vereniging van Ziekenhuis Apothekers (NVZA) [Verband Niederländischer Krankenhausapotheker], TDM Monografie Bupropion, Rev 28-09-2016, https://tdm-monografie.org/monografie/bupropion

Änderungsverzeichnis

  • 25 März 2021 16:25: Neue Recherche des Zulassungsstatus

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)

Kinder ab 12 Jahren mit ADHS in Kombination mit Ängsten/Depressionen:
Therapeutische Konzentration (Talspiegel): 575-1500 microg./L Hydroxybupropion

Hintergrund: Ein routinemäßiges TDM mit Bupropion wird nicht empfohlen. TDM kann jedoch hilfreich sein bei unzureichender Wirkung trotz maximaler Dosierung, beim Auftreten von Nebenwirkungen bei normaler Dosierung, bei Arzneimittelinteraktionen, bei Verdacht auf Non-Compliance und bei möglicher Anwendung bei speziellen Patientengruppen wie jungen, älteren und Patienten mit Nieren-/Leberfunktionsproblemen.

Es gibt keine eindeutige Konzentration, oberhalb derer Toxizität auftritt. Allerdings wurde ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von unerwünschten Wirkungen und den Blutspiegeln nachgewiesen. Da bei höheren Dosen die Gefahr von Krampfanfällen besteht, wird empfohlen, dass Jugendliche mit unzureichendem Ansprechen auf eine normale Dosis vor einer Dosissteigerung ein TDM durchführen lassen.

Wenn ein TDM indiziert ist, sollte dies nur auf Basis von Hydroxybupropion-Spiegeln erfolgen.

[NVZA. TDM Monografie Bupropion]


Überdosierung