Valaciclovir

Wirkstoff
Valaciclovir
Handelsname
Valtrex®
ATC-Code
J05AB11

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Valaciclovir, ein Virustatikum, ist der L-Valin-Ester von Aciclovir. Aciclovir ist ein Purin (Guanin)-Nukleosidanalogon. Valaciclovir wird rasch und fast vollständig, vermutlich durch das Enzym Valaciclovir-Hydrolase zu Aciclovir und Valin hydrolisiert. Aciclovir ist ein spezifischer Inhibitor von Herpesviren mit In-Vitro-Wirksamkeit gegen Herpes-simplex-Virus (HSV)-Typ 1 und 2, Varicella-zoster-Virus (VZV), Zytomegalie-Virus (CMV), Epstein-Barr-Virus (EBV) und das menschliche Herpes-Virus 6 (HHV-6). Aciclovir wird im Organismus zu Aciclovirtri-phosphat phosphoryliert, welches eine Hemmung der Herpes-Virus-DNA-Synthese bewirkt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die folgenden pharmakokinetischen Parameter (Aciclovir) wurden nach einer einmaligen oralen Verabreichung von 25 mg/kg Valaciclovir bei immunkompetenten Kindern bis zu 6 Jahren ermittelt [Kimberlin 2010]:

   1-2 Monate 3-5 Monate  6-11 Monate 1 Jahr 2 - 5 Jahre
n= 9 9 7 9 12
Cmax (mg/l) 7 5,2 4,9 4,9 6,5
T½ (h) 2 1,8 1,3 1,3 1,5
Cl (ml/min/kg) 11 21,6 21,9 21,2 14,9


Die folgenden pharmakokinetischen Parameter (Aciclovir) wurden bei Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren nach oraler Verabreichung von Valaciclovir ermittelt [Nadal 2002, Bomgaars 2008, Kimberlin 2010, Eksborg 2002, Simon 2002]:

  Immunkompetent Immunsupprimiert
Vd 3,01 - 3,79 1,34 - 3,49
Cmax 10 mg/kg: 2,41
20 mg/kg: 4,38
500 mg: 3,16
250 mg: 4,11
500 mg: 5,12 - 5,27
Tmax 1,15 - 1,88 1,41 - 2,62
1,3 - 2,1 1,35 - 2,51
Cl 11 - 25,5 9,1 - 19
F 45-51 % 45 - 64 %

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen
    • oral
      • ≥1 Monat bis <12 Jahre: off-label
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

  • Herpes labialis
    • oral
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

  • Prävention von rezidivierendem Herpes Genitalis
    • oral
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

  • Herpes zoster
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

  • Varicella-zoster-Virus (VZV)- und Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen (immunsupprimiert)
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

  • Prophylaxe Varicella-zoster-Virus (VZV)- und Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen nach Stammzelltransplantation
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

  • Prophylaxe Zytomegalievirus (CMV)-Infektion nach Organtransplantation
    • oral
      • ≥1 Monat bis <12 Jahre: off-label
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die Dosierung von Valaciclovir sollte entsprechend der Kreatinin-Clearance reduziert werden.

Oral zur Behandlung von Herpes-simplex-Virus(HSV)-Infektionen

Immunkompetente Jugendliche (≥12 Jahre):

  • 2-mal täglich 500 mg
  • tägliche Gesamtdosis: 1.000 mg
  • Die Behandlung von rezidivierenden HSV-Infektionen sollte über einen Zeitraum von 3 bis 5 Tagen erfolgen.
  • Bei Erstinfektionen, die schwerer sein können, kann es notwendig sein, die Behandlung auf 10 Tage auszudehnen.

[Ref.]

Oral bei Herpes labialis

Jugendliche (≥12 Jahre):

  • 2-mal täglich 2.000 mg
  • Die zweite Dosis sollte im Abstand von etwa 12 Stunden (aber nicht früher als 6 Stunden) nach der ersten Dosis genommen werden.
  • Bei diesem Dosierungsschema sollte die Behandlung nicht länger als einen Tag dauern, da eine längere Behandlung keinen zusätzlichen klinischen Nutzen gezeigt hat.
  • Die Therapie sollte bei den ersten Symptomen eines Lippenherpes (z.B. Kribbeln, Jucken oder Brennen) begonnen werden.

[Ref.]

Oral zur Suppression von rezidivierenden Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen

Immunkompetente Jugendliche (≥12 Jahre):

  • 1-mal täglich 500 mg
  • Einige Patienten mit häufigen Rezidiven (≥10/Jahr ohne Therapie) können von einer Aufteilung der Tagesdosis von 500 mg auf 2-mal täglich 250 mg zusätzlich profitieren.
  • Die Behandlung sollte nach 6 bis 12 Monaten erneut beurteilt werden.

[Ref.]

Oral bei

  • Varicella-zoster-Virus (VZV)-Infektionen –Herpes zoster und Zoster ophthalmicus (immunkompetente und immunsupprimierte Patienten)
  • Behandlung von Herpes-simplex-Virus(HSV)-Infektionen (immunsupprimierte Patienten)

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

[Ref.]

Oral zur Prophylaxe einer CMV-Infektion und -Erkrankung nach einer Organtransplantation

Jugendliche (≥12 Jahre):

  • 4-mal täglich 2.000 mg
  • Die Behandlung sollte so früh wie möglich nach der Transplantation begonnen werden
  • Üblicherweise beträgt die Behandlungsdauer 90 Tage, die jedoch bei Hochrisiko-Patienten möglicherweise verlängert werden muss.

[Ref.]

Präparate im Handel

Filmtabletten 500 mg, 1000 mg

Allgemein

Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Valaciclovir in Form von Valaciclovirhydrochlorid. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Valaciclovir bezogen.

Orale Anwendung

Feste Arzneiformen

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke
Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis
Valtrex® Filmtabletten 500 mgT0 Polysorbat 80 k.A.
Valaciclovir HEXAL® Filmtabletten 500 mgT0, M, S0, So
1000 mgT0, M, S0, So
Polysorbat 80 k.A.
Valaciclovir Aurobindo Filmtabletten 500 mgT2,M Polysorbat 80 Mit ausreichend Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.


T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, S0: nicht suspendierbar, So: sondengängig

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Gehe zu:

Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen
  • Oral
Herpes labialis
  • Oral
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [10] [13]
      • 4.000 mg/Tag in 2 Dosen. Behandlungsbeginn innerhalb von 24-48 h.
      • Behandlungsdauer:

        1 Tag

Prävention von rezidivierendem Herpes Genitalis
  • Oral
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [10] [13]
      • 500 mg/Tag in 1 Dosis . Bei sehr häufigen Rezidiven (über 10 pro Jahr ohne Behandlung): 500 mg/Tag in 2 Dosen.
      • Behandlungsdauer:

        Behandlung nach 6 - 12 Monaten erneut evaluieren.

Herpes zoster
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [5] [8] [12]
      • 60 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 3.000 mg/Tag.
      • off-label

Varicella-zoster-Virus (VZV)- und Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen (immunsupprimiert)
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [5]
      • 60 mg/kg/Tag in 3 Dosen. Max: 3.000 mg/Tag.
      • off-label

Prophylaxe Varicella-zoster-Virus (VZV)- und Herpes-simplex-Virus (HSV)-Infektionen nach Stammzelltransplantation
  • Oral
    • ≥ 1 Monat und < 40 kg
      [11]
      • 20 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 1.000 mg/Tag.
      • off-label

    • ≥ 40 kg
      [11]
      • 1.000 mg/Tag in 2 Dosen.
      • off-label

Prophylaxe Zytomegalievirus (CMV)-Infektion nach Organtransplantation
  • Oral
    • 1 Monat bis 12 Jahre
      [10]
      • 1.000 mg/m²/Tag in 3 Dosen. Max: 2.000 mg/Dosis.
      • off-label

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [10] [13]
      • 8.000 mg/Tag in 4 Dosen.
      • Behandlungsdauer:

        90 Tage

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung je Indikation wie folgt:
(Quelle: KNMP Nierenfunktionsstörungen, SmPC Zelitrex)

HSV-Infektion, Herpes zoster, VZV- und HSV-Infektion bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem:
GFR 50-80 ml/min/1.73 m2: Keine Anpassung erforderlich
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2: 100 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 12 h
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2: 100 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 24 h
GFR < 10 ml/min/1.73 m2: 50 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 24 h

Prophylaxe von rezidivierendem Herpes Genitalis: 
GFR 50-80 ml/min/1.73 m2: Keine Anpassung erforderlich
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2: Keine Anpassung erforderlich
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2: 50 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 24 h
GFR < 10 ml/min/1.73 m2: 50 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 24 h

Herpes labialis:
GFR 50-80 ml/min/1.73 m2: Keine Anpassung erforderlich
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2: 50 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 12 h
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2: 25 % der normalen Einzeldosis und Intervall zwischen 2 Verabreichungen: 12 h
GFR < 10 ml/min/1.73 m2: einmalig 25% der normalen Einzeldosis

Prophylaxe CMV-Infektion nach Organtransplantation:
GFR 50-80 ml/min/1.73 m2: Keine Anpassung erforderlich
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2: 750 mg/m2/Tag in 2 Einzeldosen
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2: 500 mg/m2/Tag in 1 Einzeldosis
GFR < 10 ml/min/1.73 m2: 250 mg/m2/Tag in 1 Einzeldosis

Klinische Konsequenzen

Risiko neurologischer Reaktionen, hierunter Verwirrtheit und Halluzinationen.
Bei Anwendung hoher Dosen (8 g pro Tag) in klinischen Studien bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem wurden Niereninsuffizienz, mikroangiopathische hämolytische Anämie und Thrombozytopenie berichtet.
In einer Fallkontrollstudie wurde festgestellt, dass die Kreatinin-Clearance in der Gruppe der Patienten mit neurologischen Symptomen im Durchschnitt geringer war und die Konzentrationen von Aciclovir und des Metaboliten 9-Carboxymethoxymethylguanin im Durchschnitt höher waren als in der Gruppe der Patienten ohne neurologische Symptome. Personen mit einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min wurden ebenfalls in diese Studie eingeschlossen.
Wenn der Talspiegel nicht hoch genug ist, reicht die antivirale Wirkung möglicherweise nicht aus; dies kann zu Resistenzen führen.

Bei Dialyse

Bei Hämodialyse nach der Dialyse verabreichen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Übelkeit und Erbrechen.
Laut FDA sind die Nebenwirkungen bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen, sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Intensität.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Leukopenie, Thrombozytopenie
  • Schwindel, Verwirrtheit, Halluzination, Bewusstseinstrübung, Tremor, Unruhe
  • Dyspnoe
  • Erbrechen, Durchfall, Bauchbeschwerden
  • vorübergehender Anstieg der Leber-Laborwerte (z.B. Bilirubin, Leberenzyme)
  • Hautausschläge einschließlich Photosensibilitätsreaktionen, Pruritus, Urtikaria
  • Nierenschmerzen, Hämaturie (häufig assoziiert mit weiteren renalen Ereignissen)

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Anaphylaxie
  • Krampfanfälle, Enzephalopathie, Koma, Psychosen
  • angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem), Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
  • Nierenfunktionsstörungen, akutes Nierenversagen

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Kreatinin 2 x pro Woche bestimmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine DRESS (Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) hindeuten, sollte Valaciclovir sofort abgesetzt und (gegebenenfalls) eine alternative Behandlung erwogen werden. Wenn der Patient DRESS unter Anwendung von Valaciclovir entwickelt hat, darf die Behandlung mit Valaciclovir bei diesem Patienten zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
  • Da Aciclovir renal ausgeschieden wird, ist die Dosierung von Valaciclovir bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen zu reduzieren. Patienten mit Nierenfunktionsstörungen haben ein erhöhtes Risiko für neurologische Nebenwirkungen und sollten daher engmaschig auf entsprechende Anzeichen überwacht werden.
  • Besonders bei immungeschwächten Patienten sollte das klinische Ansprechen auf die Behandlung bei Herpes zoster sorgfältig überwacht werden. Eine intravenöse antivirale Therapie sollte in Erwägung gezogen werden, wenn das Ansprechen auf die orale Therapie nicht für ausreichend erachtet wird.
  • Das klinische Ansprechen auf die Therapie sollte bei diesen Patienten eng überwacht werden. Eine intravenöse antivirale Therapie sollte in Erwägung gezogen werden, wenn es unwahrscheinlich ist, dass eine orale Therapie ausreichend ist.
  • Valaciclovir sollte bei CMV-Infektionen nur angewendet werden, wenn die Anwendung von Valganciclovir oder Ganciclovir aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen ist.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Nephrotoxische Arzneimittel, z.B. Clofarabin, Ceftriaxon Additive Nephrotoxizität Nur mit Vorsicht kombinieren. Falls Kombination unvermeidbar auf eine regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion achten.
Arzneimittel, die über aktive tubuläre Sekretion ausgeschieden werden, z.B. Theophyllin Die Plasmakonzentration von Theophyllin kann erhöht sein. Erhöhtes Risiko einer Theophyllin-Intoxikation. Theophyllin-Konzentration und mögliche Nebenwirkungen überwachen. Ggf. Dosisreduzierung erwägen.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

DIREKT WIRKENDE ANTIVIRALE MITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase

Aciclovir - oral und intravenös

Acic®, Wariviron®, Zovirax®
J05AB01

Cidofovir

Vistide®
J05AB12

Ganciclovir

Cymeven®
J05AB06

Remdesivir

Veklury®
J05AB16

Valganciclovir

Valcyte®
J05AB14
Phosphonsäure-Derivate

Foscarnet

Foscavir®
J05AD01
Proteasehemmer

Atazanavir

Reyataz®
J05AE08

Ritonavir

Norvir®
J05AE03
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase

Abacavir

Ziagen®
J05AF06

Emtricitabin

Emtriva®
J05AF09

Entecavir

Baraclude®
J05AF10

Lamivudin

Epivir®, Zeffix®
J05AF05
J05AF13
J05AF07

Zidovudin

Retrovir®
J05AF01
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase

Doravirin

Pifeltro®
J05AG06

Etravirin

Intelence®
J05AG04

Nevirapin

Viramune®
J05AG01
Neuraminidasehemmer

Oseltamivir

Tamiflu®
J05AH02

Zanamivir

Relenza®, Dectova®
J05AH01
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen
J05AR20
J05AR13
J05AR25
J05AR18
J05AR19
J05AR03
J05AR09

Lopinavir + Ritonavir

Kaletra®; Syn.: LPV
J05AR10
Andere antivirale Mittel

Dolutegravir

Tivicay®
J05AX12

Raltegravir

Isentress®
J05AX08
J05AX24
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen
J05AP57
J05AP51

Sofosbuvir

Sovaldi®
J05AP08
J05AP55

Referenzen

  1. Hartwig NC, et al, Vademecum pediatrische antimicrobiele therapie [Vademecum pädiatrische antimikrobielle Therapie], 2005
  2. Nadal D, et al, An investigation of the steady-state pharmacokinetics of oral valacyclovir in immunocompromised children, J Infect Dis, 2002, Oct 15;186 Suppl 1, S123-30
  3. Zeng L, et al, Population pharmacokinetics of acyclovir in children and young people with malignancy after administration of intravenous acyclovir or oral valacyclovir, Antimicrob Agents Chemother, 2009, Jul;53(7), 2918-27
  4. Bomgaars L, et al, Valacyclovir and acyclovir pharmacokinetics in immunocompromised children, Pediatr Blood Cancer, 2008, Oct;51(4), 504-8
  5. Kimberlin DW, et al, Pharmacokinetics and safety of extemporaneously compounded valacyclovir oral suspension in pediatric patients from 1 month through 11 years of age, Clin Infect Dis, 2010, Jan 15;50(2), 221-8
  6. Eksborg S, et al, Pharmacokinetics of acyclovir in immunocompromized children with leukopenia and mucositis after chemotherapy: can intravenous acyclovir be substituted by oral valacyclovir?, Med Pediatr Oncol, 2002, Apr;38(4), 240-6
  7. Simon MW, et al, Pharmacokinetics and safety of valaciclovir in children with Epstein-Barr virus illness, Drugs R D, 2002, 3(6), 365-73
  8. Kimberlin DW., Herpes simplex virus infections in neonates and early childhood, Semin Pediatr Infect Dis, 2005, Oct;16(4), 271-81
  9. Spruance SL, et al, High-dose, short-duration, early valacyclovir therapy for episodic treatment of cold sores: results of two randomized, placebo-controlled, multicenter studies, Antimicrob Agents Chemother, 2003, Mar;47(3), 1072-80
  10. GlaxoSmithKline BV, SpC Zelitrex (RCG 21719 en 18065) 07-04-2014, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  11. Erard V et al. , One-year acyclovir prophylaxis for preventing varicella-zoster virus disease after hematopoietic cell transplantation: no evidence of rebound varicella-zoster virus disease after drug discontinuation., Blood., 2007 , Oct 15;110(8), 3071-7
  12. Kechagia IA et al., Extrapolation of valacyclovir posology to children based on pharmacokinetic modelling, Pediatr Infect Dis J., 2015 Dec, 34(12), 1342-8
  13. GlaxoSmithKline, SmPC Valtrex® 500 mg Filmtabletten (33325.00.00), 07/2020
  14. Aurobindo, SmPC Valaciclovir Aurobindo 500 mg Filmtabletten (83323.00.00), 03/2020
  15. Hexal, SmPC Valaciclovir HEXAL® 500 mg Filmtabletten (70544.00.00), 06/2015

Änderungsverzeichnis

  • 30 November 2020 17:02: Neue Recherche

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

  • Symptome: akutes Nierenversagen und neurologische Störungen einschließlich Verwirrtheit, Halluzinationen, Unruhe, Bewusstseinstrübung und Koma berichtet. Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls auftreten.
  • Therapie: Durch eine Hämodialyse kann Aciclovir wirkungsvoll aus dem Blut entfernt werden. Eine Hämodialyse kann daher als Maßnahme zur Behandlung einer symptomatischen Überdosierung in Erwägung gezogen werden.

[Ref.]