Loratadin

Wirkstoff
Loratadin
Handelsname
Lorano®
ATC-Code
R06AX13

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Loratadin ist ein Antihistaminikum (H1-Rezeptor-Antagonist) der 2. Generation. Aufgrund der geringeren Lipophilie sollte es zu keinen anticholinergen oder sedierenden Wirkungen in gängigen Tagesdosierungen kommen. Loratadin wird zu Desloratadin metabolisiert.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es liegen keine speziellen Daten für Kinder vor.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Allergische Rhinitis und chronische Urtikaria
    • oral
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre, ≥15 kg: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur symptomatischen Therapie der allergischen Rhinitis und der chronischen idiopathischen Urtikaria

Kinder (≥2 bis <12 Jahre, ≤30 kg):

  • 1-mal täglich 5 mg

Kinder und Jugendliche (≥2 bis <18 Jahre, >30 kg):

  • 1-mal täglich 10 mg

[Ref.]

Präparate im Handel

Tabletten 10 mg

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke Problematische Hilfsstoffe
Lorano® akut Tabletten 10 mgT2,M,S Lactose
Loratadin-ratiopharm® Tabletten 10 mgT2,M Lactose
Loratadin - 1 A Pharma® Tabletten 10 mgT2 Lactose
Loratadin STADA® Tabletten 10 mgT1,M Lactose


T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T2: teilbar in 2 gleiche Dosen, M: mörserbar, S: suspendierbar

Anwendungshinweise:
Die Tablette kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. [Ref.]

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Allergische Rhinitis und chronische Urtikaria
  • Oral
    • 15 bis 30 kg
      [2] [3] [4] [5]
      • 5 mg/Tag in 1 Dosis
      • Bei schweren Fällen einer chronischen Urtikaria kann die Dosis bis zur 4-fachen Tagesdosis gesteigert werden.

    • ≥ 30 kg
      [2] [3] [4] [5]
      • 10 mg/Tag in 1 Dosis
      • Bei schweren Fällen einer chronischen Urtikaria kann die Dosis bis zur 4-fachen Tagesdosis gesteigert werden.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Bei Kindern im Alter zwischen 2 und 12 Jahren waren häufige Nebenwirkungen Kopfschmerzen (2,7 %), Nervosität (2,3 %) und Müdigkeit (1 %).

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr selten (<0,01 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Angioödem und Anaphylaxie), Schwindel, Konvulsionen, Tachykardie, Palpitationen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Gastritis, Leberfunktionsstörungen, Hautausschlag, Alopezie, Müdigkeit

Häufigkeit nicht bekannt: Gewichtszunahme

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Vorsicht bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen: Dosierung anpassen

<30 kg: 5 mg/Dosis, jeden 2. Tag
>30 kg: 10 mg/Dosis jeden 2. Tag

[SmPC Clarityn]

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ANTIHISTAMINIKA ZUR SYSTEMISCHEN ANWENDUNG

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Aminoalkylether

Clemastin

Tavegil®
R06AA04

Dimenhydrinat

Vomex A®, Vertigo-Vomex®, Vomacur®, Superpep®, Rodavan S®, RubieMen®, Reisegold®
R06AA52

Diphenhydramin

Emesan®, Vivinox Sleep®, Dorm®, Halbmond®
R06AA02
Substituierte Alkylamine

Dimetinden

Fenistil®
R06AB03
Phenothiazin-Derivate

Promethazin

Atosil®, Proneurin®
R06AD02
Piperazin-Derivate

Cetirizin

Cetidex®, Reactine®, Zyrtex®
R06AE07

Levocetirizin

Xusal®
R06AE09
Andere Antihistaminika zur systemischen Anwendung

Desloratadin

Aerius®
R06AX27

Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
  2. Schering Plought Nederland BV, SPC Claritine (RVG 13492), www.cbg-meb.nl, aufgerufen 4. Juni 2010, http://db.cbg-meb.nl/IB-teksten/h13492.pdf
  3. Nederlandse Vereniging voor Dermatologie en Venereologie [Niederländische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie], Richtlijn Chronische spontane urticaria. [Leitlinie Chronische spontane Urtikaria.], www.ndvd.nl, 03-12-2015
  4. Zuberbier T, et al, , The EAACI/GA(2) LEN/EDF/WAO Guideline for the definition, classification, diagnosis, and management of urticaria: the 2013 revision and update., Allergy, 2014 , Jul;69(7), 868-87
  5. HEXAL, SmPC Lorano® akut, 10 mg Tbl. (47097.00.00), 05/2018
  6. ratiopharm, SmPC Loratadin-ratiopharm® 10 mg Tabletten (49363.00.00), 07/2018
  7. 1 A Pharma, SmPC Loratadin - 1 A Pharma®, Tbl. (47594.00.00), 06/2018
  8. STADApharm, SmPC Loratadin STADA® 10mg Tabletten (50351.00.00), 11/2017
  9. Gelbe Liste Online, https://www.gelbe-liste.de/, aufgerufen 03/2020
  10. HEXAL, Sondenbogen Lorano® akut, 10 mg Tabletten, aufgerufen 03/2020

Änderungsverzeichnis

  • 25 Mai 2020 10:26: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung