Paracetamol oder Ibuprofen bei COVID-19?

26 März 2020

In den Apotheken werden die Paracetamol-Vorräte aufgrund der erhöhten Nachfrage knapp. Daher forderte das Bundesministerium für Gesundheit kürzlich, Paracetamol nur noch im akuten und alternativlosen Behandlungsfall abzugeben.[1]
Es kursieren Berichte, in denen vor der Verwendung von NSAIDs (Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac) bei der Behandlung von COVID-19 gewarnt wird.
Sowohl die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind sich jedoch einig, dass es keine Evidenz für eine erhöhte Gefährdung von COVID-19-Patienten unter Ibuprofen gibt und raten nicht von einer Verwendung von Ibuprofen ab.[2]

Auch die Sicherheitsbedenken aus Frankreich, dass Ibuprofen bakterielle Infektionen triggert, ist vom Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der EMA überprüft und nicht bestätigt worden.[3]

Wie auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt, können beide Substanzen (Ibuprofen und Paracetamol) zur Fiebersenkung und bei Schmerzen verabreicht werden.[4] Die Entscheidung ist anhand der individuellen Patientendaten zu treffen.

 

Referenzen:

  1. Deutsche Apotheker Zeitung. Spahn: Paracetamol nur noch für den „akuten Behandlungsfall“. 24.03.2020. zuletzt aufgerufen am 27.03.2020.
  2. Deutsches Ärzteblatt. Keine Evidenz für erhöhte Gefährdung von COVID-19-Patienten unter Ibuprofen. 19.03.2020. zuletzt aufgerufen am 27.03.2020.
  3. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit. Ausgabe 4. Dezember 2019. zuletzt aufgerufen am 27.03.2020.
  4. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. DGKJ-Elterninformation. zuletzt aufgerufen am 27.03.2020.