Drug Safety Mail: Rebound-Hypertonie und posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom nach abruptem Absetzen von Guanfacin bei einem Jugendlichen

17 November 2021

Wirkstoff: Guanfacin

Die AkdÄ berichtete kürzlich über ein posteriores reversibles Enzephalitis-Syndrom (PRES) mit Rebound-Hypertonie nach abruptem Absetzen von Guanfacin:

  • Bei einem 14-jährigen Jungen traten 3 Tage nach abruptem Absetzen seiner ADHS-Medikation (Guanfacin 3 mg/Tag und Methylphenidat 20 mg/Tag) Kopfschmerzen und Erbrechen auf. Nach weiteren 2 Tagen wurde er mit einem protrahierten Krampfanfall als Symptom eines PRES stationär aufgenommen. Zudem wurden hypertone Blutdruckwerte beobachtet.
  • Unter antihypertensiver Medikation inklusive des wieder Ansetzens von Guanfacin in niedriger Dosierung besserten sich die Symptome.
  • Ein Zusammenhang mit dem abrupten Absetzen von Guanfacin wurde vermutet.
  • Guanfacin ist ein zentralwirksamer Alpha-2a-Rezeptorantagonist und wurde ursprünglich als Antihypertensivum entwickelt. Ein abruptes Absetzen kann zu einer Rebound-Hypertonie führen, weshalb ein ausschleichendes Absetzen unter Überwachung von Blutdruck und Puls empfohlen wird.
  • Die hypertensive Enzephalopathie (aufgrund von einem Anstieg des Blutdrucks nach abruptem Absetzen von Guanfacin) ist als sehr seltenes unerwünschtes Arzneimittelereignis bekannt.

Referenzen: