Triamcinolon - nasal

Wirkstoff
Triamcinolon - nasal
Handelsname
Rhinisan®, Nasacort®
ATC-Code
R01AD11

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Triamcinolonacetonid ist ein Corticosteroid zur topischen Anwendung. Es ist ein stärker wirksames Derivat des Triamcinolons und besitzt eine gegenüber Prednison etwa achtmal stärkere Wirksamkeit. Eine Verbesserung der Symptomatik beginnt bei manchen Patienten bereits im Laufe des ersten Behandlungstages. Die volle Wirksamkeit ist nach 3 bis 4 Tagen zu erwarten.

Pharmakokinetik bei Kindern

Cl und Vd entsprechen bei Kindern von 2 bis 5 Jahren etwa 50 % der Werte von Erwachsenen.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Allergische Rhinitis
    • nasal
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Nasal zur Behandlung der Symptome der saisonalen und perennialen allergischen Rhinitis bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren.

Kinder von 2 bis 5 Jahren:
Die empfohlene sowie maximale tägliche Dosis beträgt 110 Mikrogramm, entspricht 1-mal täglich 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch.

Kinder von 6 bis 12 Jahren:
Die empfohlene tägliche Dosis beträgt 110 Mikrogramm, entspricht 1-mal täglich 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch. Bei schwererer Symptomatik kann die Dosis auf 220 Mikrogramm verdoppelt werden. Jedoch sollte, sobald die Symptome unter Kontrolle sind, die niedrigste wirksame Dosis beibehalten werden.

Bei Kindern unter 12 Jahren ist eine Langzeitanwendung von mehr als 3 Monaten nicht zu empfehlen.

Kinder ab 12 Jahren:
Die empfohlene tägliche Anfangsdosis beträgt 220 Mikrogramm, entspricht 1-mal täglich 2 Sprühstößen in jedes Nasenloch. Sobald die Symptome unter Kontrolle sind, kann die Dosis auf 110 Mikrogramm reduziert werden, entspricht 1-mal täglich 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch.

[Ref.]

Präparate im Handel

Nasendosierspray 55 µg/Sprühstoß

Präparate im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Triamcinolonacetonid)
Applikationsweg
Natriumgehalt
Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis
Altersangabe
Rhinisan® Nasendosierspray 55 µg/Sprühstoß nasal k.A. Polysorbat 80,
Benzalkoniumchlorid (0,015 mg/Sprühstoß)
Sprühflasche vor jedem Gebrauch schütteln.
Nach Freisetzung von 5 Sprühstößen vor der ersten Anwendung (bis ein feiner Nebel entsteht) ist eine Dosierung von 55 Mikrogramm Triamcinolonacetonid pro Sprühstoß gewährleistet.
ab 2 Jahren
Nasacort® Nasendosierspray 55 µg/Sprühstoß nasal k.A. Polysorbat 80,
Benzalkoniumchlorid (0,015 mg/Sprühstoß)
Sprühflasche vor jedem Gebrauch schütteln.
Nach Freisetzung von 5 Sprühstößen vor der ersten Anwendung (bis ein feiner Nebel entsteht) ist eine Dosierung von 55 Mikrogramm Triamcinolonacetonid pro Sprühstoß gewährleistet.
ab 2 Jahren

k.A.: keine Angabe

Die Fachinformationen wurden am 28.01.2024 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Allergische Rhinitis
  • Nasal
    • Nasenspray, Suspension
      • 2 Jahre bis 6 Jahre
        [1] [2]
        • Triamcinolonacetonid: in jedes Nasenloch: 1 Hub (Hübe)/Dosis 1 x täglich.
        • Behandlungsdauer:

          max. 3 Monate

      • 6 Jahre bis 12 Jahre
        [1] [2]
        • Triamcinolonacetonid: in jedes Nasenloch: 1 Hub (Hübe)/Dosis 1 x täglich. Bei schwerer Symptomatik: in jedes Nasenloch: 2 Hübe/Dosis 1 x täglich über einen kurzen Zeitraum.
        • Behandlungsdauer:

          max. 3 Monate

      • ≥ 12 Jahre
        [1] [2]
        • Initialdosis: Triamcinolonacetonid: in jedes Nasenloch: 2 Hub (Hübe)/Dosis 1 x täglich.
        • Erhaltungsdosis: Triamcinolonacetonid: in jedes Nasenloch: 1 Hub (Hübe)/Dosis 1 x täglich. In jedes Nasenloch.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Wachstumsverzögerung

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Influenza, Pharyngitis, Rhinitis, Kopfschmerzen, Bronchitis, Epistaxis, Husten, Dyspepsie, Zahnprobleme

Selten (0,01-0,1 %): Septumperforationen

Häufigkeit nicht bekannt: Schlaflosigkeit, Schwindel, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Chorioretinopathie, Katarakt, Glaukom, erhöhter Augeninnendruck, verschwommenes Sehen, Irritation und Austrocknung der Nasenschleimhäute, nasale Kongestion, Niesen, Dyspnoe, Nausea, Müdigkeit, erniedrigte Cortisol-Blutspiegel, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz und Gesichtsödem), Steroid-Entzugssyndrom 

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Wachstumsverzögerung: Wenn eine langfristige chronische Anwendung von nasalen Corticosteroiden bei Kindern erforderlich ist, sollte die niedrigste wirksame Dosis gegeben werden. Bei der Verabreichung von therapeutischen Dosierungen von nasalem Triamcinolon wurden Wachstumsverzögerungen bei Kindern beschrieben. Bei Langzeitanwendung, besonders bei kombinierter Inhalationstherapie bei Asthma, sollte daher das Wachstum kontrolliert und bei einer Wachstumsverzögerung die Dosis gesenkt werden. Eine Überweisung an fachärztliches Personal für Kinderheilkunde sollte in Betracht gezogen, insbesondere bei Kindern <6 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Triamcinolonacetonid ist ein Substrat von CYP3A4.

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
CYP-Inhibitoren: CYP3A4 Hemmung des Metabolismus von Triamcinolonacetonid. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Triamcinolonacetonid möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Triamcinolonacetonid.
Esketamin Verringerter therapeutischer Effekt von Esketamin durch nasale Glucocorticoide. Mechanismus unklar. Kombination vermeiden. Triamcinolonacetonid min. 1 h vor der Gabe von Esketamin verabreichen.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

DEKONGESTIVA UND ANDERE RHINOLOGIKA ZUR TOPISCHEN ANWENDUNG

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Sympathomimetika, rein

Oxymetazolin

Nasivin®, WICK Sinex®
R01AA05

Xylometazolin

Gelonasal®, Hysan®, Imidin N®, Olynth®, Otriven®, schnupfen endrine®
R01AA07
Antiallergika, exkl. Corticosteroide

Azelastin - nasal

Allergodil® akut, Azedil®, Pollival®, Vividrin akut®
R01AC03
R01AC01

Levocabastin - nasal

Levocamed®, Livocab®
R01AC02
Corticosteroide

Beclometason - nasal

Beclorhinol®, Rhinivict®
R01AD01

Budesonid - nasal

Aquacort®, Budapp nasal®, Budes®, Rhinocort Topinasal®
R01AD05
R01AD12

Fluticasonpropionat - nasal

Flutica-Teva®, Flutide® Nasal, Otri-Allergie®
R01AD08

Mometason - nasal

Aphiasone®, MomeAllerg®, Nasonex®
R01AD09

Referenzen

  1. Genzyme Europe B.V., SmPC Nasacort (RVG 21837) 18-12-2020
  2. A. Nattermann & Cie. GmbH, SmPC RHINISAN® 55 Mikrogramm/Dosis Nasenspray, Suspension (41504.00.00), 09/2022
  3. A. Nattermann & Cie. GmbH, SmPC NASACORT® 55 Mikrogramm/Dosis Nasenspray, Suspension (41503.00.00), 09/2022

Änderungsverzeichnis

  • 04 Juli 2022 09:52: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung