Oxycodon

Wirkstoff
Oxycodon
Handelsname
Oxyconoica®, Oxygesic®
ATC-Code
N02AA05

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Oxycodon hat eine Affinität zu μ-, κ- und δ-Opioidrezeptoren in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen. Oxycodon wirkt an diesen Rezeptoren als Opioidagonist ohne antagonistischen Effekt. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die folgenden pharmakokinetischen Parameter (Bereich (Median)) wurden nach einmaliger intravenöser Verabreichung von 0,1 mg/kg ermittelt:

Alter n=  t½ (min) Cl (ml/min/kg)  Vd (ml/kg) Referenzen
< 1 Woche (GA 33-36 Wochen) 4 432-846 2,3-5,7 2400-3800 Pokela 2005
< 1 Woche (GA 37-40 Wochen)  6 144-306 9,5-17,2 1900-4700 Pokela 2005
1 Woche - 2 Monate 6 96-696 (216) 3,7-40,4 (20,1) 1300-8500 (5600) Pokela 2005
2 - 6 Monate 6 48-234(120) 14,8-80,2 (15,4) 1800-6000 (3200) Pokela 2005
6 Monate - 9,8 Jahre 39 73-208 8,5-21,2 1200-4100 Olkkola 1994,
Kokki 2004, Kokki 2017


GA: Gestationsalter

Kokki 2004 beschreibt zusätzlich eine große interindividuelle Variabilität, eine Cmax von 1,7 bis 14,5 ng/ml (Mittelwert±SD 9,2±4,9 ng/ml) wurde nach 60 bis 360 Minuten (Mittelwert±SD 193±137 Minuten) bei 9 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 7 Jahren nach einmaliger Verabreichung von 0,1 mg/kg über eine orogastrale Sonde ermittelt.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Starke Schmerzen
    • oral, schnellfreisetzend
      • ≥6 Jahre bis <12 Jahre: off-label
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
    • oral, retardiert
      • ≥6 Jahre bis <12 Jahre: off-label
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
    • intravenös
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
    • subkutan
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral bei starken Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.

Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsene:

  • Anfangsdosis: 5 mg Oxycodonhydrochlorid alle 6 h
  • Dosis bis zum Erreichen einer ausreichenden Schmerzlinderung titrieren.
  • Das Dosierungsintervall kann auf einen 4-stündigen Abstand verringert werden. Schnellfreisetzendes Oxycodon sollte allerdings maximal 6x täglich eingenommen werden.
  • Nach bzw. während einer Dosiseinstellung sollte so früh wie möglich die 2x tägliche Gabe mit einem retardierten Oxycodon-Präparat erfolgen.

[Ref.]

als Retardtablette:

Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsene:

  • Anfangsdosis: 10 mg Oxycodonhydrochlorid alle 12 h

[Ref.]

weitere zugelassene Applikationsformen:

Intravenös/subkutan bei starken Schmerzen, die nur mit Opioidanalgetika angemessen behandelt werden können

  • Patienten, die bereits Opioide erhalten haben, können eine Therapie unter Berücksichtigung ihrer Opioid-Erfahrungen bereits mit höheren Dosierungen beginnen.
  • Umstellung von parenteralem Morphin auf parenterales Oxycodon:
    Für Patienten, die ihre Therapie von parenteralem Morphin auf parenterales Oxycodon umstellen, sollte ein Dosisverhältnis von 1:1 zu Grunde gelegt werden.

Jugendliche (≥12 Jahre bis <18 Jahre):

  • i.v. (Bolus):
    • 1 - 10 mg Oxycodonhydrochlorid langsam über 1 - 2 Minuten
    • Bei Akutschmerzen kann die Dosis schrittweise bis zur optimalen Schmerzlinderung gesteigert werden.
    • Bolusdosen können bei nachlassender Wirkung, alle 4 Stunden, wiederholt werden.
  • i.v. (Infusion):
    • Anfangsdosis: 2 mg Oxycodonhydrochlorid pro Stunde.
  • i.v. (PCA):
    • Bolus: 0,03 mg Oxycodonhydrochlorid/kg KG bei einem Sperrintervall von mindestens 5 Minuten.
  • s.c. (Bolus):
    • Anfangsdosis: 5 mg Oxycodonhydrochlorid.
    • Bei Akutschmerzen kann die Dosis  schrittweise bis zur optimalen Schmerzlinderung gesteigert werden.
    • Bolusdosen können bei nachlassender Wirkung, in der Regel alle 4 Stunden, wiederholt werden.
  • s.c. (Infusion):
    • Anfangsdosis: 7,5 mg Oxycodonhydrochlorid pro Tag (opioid-naive Patienten).
    • Die Dosis sollte in Abhängigkeit von den Symptomen schrittweise titriert werden.

[Ref.]

Präparate im Handel

Lösung zum Einnehmen 1 mg/mL, 10 mg/mL
Filmtabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg
Schmelztabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg
Kapseln 5 mg, 10 mg, 20 mg
Retardtabletten 5 mg, 10 mg, 15 mg, 20 mg, 30 mg, 40 mg, 60 mg, 80 mg
Durchstechflaschen 10 mg/mL, 50 mg/mL
Infusionslösungskonzentrat 50 mg/mL

Allgemein

Im Handel befinden sich Präparate mit dem Wirkstoff Oxycodon in Arzneiformen zur oralen und parenteralen Anwendung. Daneben ist Oxycodon in Kombination mit Naloxon erhältlich.

Zur oralen Anwendung sind schnellfreisetzende Darreichungsformen (Lösungen zum Einnehmen, Filmtabletten, Hartkapseln, Schmelztabletten) und retardierte Darreichungsformen (Retardtabletten) erhältlich.

Oxycodon unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG Anlage III (zu § 1 Abs. 1)).

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Oxycodon-HCl)
Applikationsweg
Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Altersangabe
Oxycodon Aristo® Lösung zum Einnehmen 1 mg/mL
10 mg/mL
oral natriumfrei Natriumbenzoat 1 mg/mL,
Saccharin
ab 12 Jahren
Oxycodon HCl Aristo® akut Filmtabletten 5 mgT0
10 mgT2
20 mgT2
oral natriumfrei Lactose,
Phospholipide aus Sojabohnen
ab 12 Jahren
Oxygesic® Dispersa Schmelztabletten 5 mgT0
10 mgT0
20 mgT0
oral k.A. Aspartam,
Sucrose
ab 12 Jahren
Oxygesic® akut Hartkapseln 5 mg
10 mg
20 mg
oral natriumfrei Gelatine ab 12 Jahren
Oxygesic® Retardtabletten 5 mgT0
10 mgT0
20 mgT0
40 mgT0
80 mgT0
oral k.A. Lactose ab 12 Jahren
Oxycodon-HCl Aristo Retardtabletten 5 mgT0
10 mgT2
20 mgT2
40 mgT2
80 mgT2
oral natriumfrei Propylenglykol ab 12 Jahren
Oxygesic® injekt Injektionslösung/Konzentrat zur Herstellung
einer Injektions-/lnfusionslösung
10 mg/mL s.c., i.v. Injektion/Infusion 0,121 mmoL (2,78 mg)/mL - ab 12 Jahren


T0: nicht teilbar, S: suspendierbar, M0: nicht mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Anwendungshinweise:
Lösung zum Einnehmen: Eine Applikationsspritze als Dosierhilfe liegt bei.
Filmtabletten, Hartkapseln: Oxycodon Filmtabletten und Hartkapseln können entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. 
Schmelztabletten: Die Schmelztablette wird auf die Zunge gelegt. Sie wird so lange gelutscht, bis sie sich vollständig im Speichel aufgelöst hat, bevor sie geschluckt wird. Die Schmelztablette kann entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon eingenommen werden.
Retardtabletten: Retardtabletten werden in der ermittelten Dosierung zweimal täglich nach einem festen Zeitschema eingenommen. Die Retardtabletten werden entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Als teilbar gekennzeichnete Retardtabletten können in 2 Hälften geteilt werden, dürfen aber nicht zerkaut oder zerrieben werden.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Starke Schmerzen
  • Oral
    • Schnellfreisetzendes Präparat
      • 6 Jahre bis 12 Jahre
        [6] [7] [12]
        • Oxycodonhydrochlorid: 0,6 - 1,2 mg/kg/Tag in 4 - 6 Dosen. Max: 5 mg/Dosis.
        • Dosis in Abhängigkeit von Schmerzen und Toleranz steigern. Bei malignen Schmerzen gibt es kein Maximum, wenn die Dosis in Abhängigkeit der Schmerzen gesteigert wird. Die Dosis kann um 50 - 100 % innerhalb von 24 h erhöht werden.

          off-label

      • 12 Jahre bis 18 Jahre
        [2] [16]
        • Oxycodonhydrochlorid: 20 - 30 mg/Tag in 4 - 6 Dosen.
        • Dosis in Abhängigkeit von Schmerzen und Toleranz steigern. Bei malignen Schmerzen gibt es kein Maximum, wenn die Dosis in Abhängigkeit der Schmerzen gesteigert wird. Die Dosis kann um 50 - 100 % innerhalb 24 h erhöht werden.

    • Retardtablette
      • 6 Jahre bis 12 Jahre
        [6] [7] [12]
        • Oxycodonhydrochlorid: 0,6 - 1,2 mg/kg/Tag in 2 Dosen.
        • Dosis in Abhängigkeit von Schmerzen und Toleranz steigern. Bei malignen Schmerzen gibt es kein Maximum, wenn die Dosis in Abhängigkeit der Schmerzen gesteigert wird. Die Dosis kann um 50 - 100 % innerhalb 24 h erhöht werden.

          Bei Umstellung von retardiertem Morphin auf retardiertes Oxycodon lautet der Richtwert für die benötigte Dosis: 10 mg Oxycodon entspricht ca. 20 mg Morphin.

          Aufgrund der individuellen Unterschiede der Sensitivität gegenüber verschiedenen Opioiden sollte mit 1/2 - 2/3 der errechneten Dosis begonnen werden.

          off-label

      • 12 Jahre bis 18 Jahre
        [3] [18]
        • Startdosis für Opioid-naive Patienten: Oxycodonhydrochlorid:  20 mg/Tag in 2 Dosen.
        • Dosis in Abhängigkeit von Schmerzen und Toleranz steigern. Bei malignen Schmerzen gibt es kein Maximum, wenn die Dosis in Abhängigkeit der Schmerzen gesteigert wird. Die Dosis kann um 50 - 100 % innerhalb 24 h erhöht werden.

          Bei Umstellung von retardiertem Morphin auf retardiertes Oxycodon lautet der Richtwert für die benötigte Dosis: 10 mg Oxycodon entspricht ca. 20 mg Morphin.

          Aufgrund der individuellen Unterschiede der Sensitivität gegenüber verschiedenen Opioiden sollte mit 1/2 - 2/3 der errechneten Dosis begonnen werden.

  • Intravenös
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [4]
      • Oxycodonhydrochlorid: 1 - 10 mg/Dosis, Bolus über 1-2 Minuten. Bei Bedarf alle 4 Stunden wiederholen.
      • Alternativ
        Dauerinfusion: Oxycodonhydrochlorid: 2 mg/Stunde
        PCA: Oxycodonhydrochlorid: 0,03 mg/kg/Dosis bei einem Sperrinterval von mind. 5 Minuten.

  • Subkutan
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [4]
      • Oxycodonhydrochlorid: 5 mg/Dosis, Bolus. Bei Bedarf alle 4 Stunden wiederholen.
      • Alternativ:
        Infusion bei Opioid-naiven Patienten: Oxycodonhydrochlorid: Initial 7,5 mg/Tag, bis zum Erreichen einer ausreichenden Schmerzlinderung schrittweise titrieren.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Häufigkeit, Art und Schweregrad von Nebenwirkungen bei Patienten unter 12 Jahren werden voraussichtlich nicht von denen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren abweichen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Somnolenz, Sedierung, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Obstipation, Erbrechen, Übelkeit, Pruritus

Häufig (1-10 %): Appetitabnahme bis zum Appetitverlust, Angstzustände, Verwirrtheitszustände, Depressionen, verminderte Aktivität, Unruhe, psychomotorische Hyperaktivität, Nervosität, Schlaflosigkeit, Denkstörungen, Tremor, Lethargie, Dyspnoe, Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Schluckauf, Dyspepsie, Hautreaktionen/Hautausschlag, Hyperhidrosis, Dysurie, Harndrang, Asthenie, Ermüdung

Gelegentlich (0,1-1 %): Dehydratation, Agitiertheit, Affektlabilität, euphorische Stimmung, Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen, Derealisation), verminderte Libido, Arzneimittelabhängigkeit, Amnesie, Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Konzentrationsstörungen, Migräne, erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Hypoästhesie, Koordinationsstörungen, Sprechstörungen, Synkope, Parästhesien, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Miosis, Hörstörungen, Vertigo, Tachykardie, Palpitationen (als Symptom eines Entzugssyndroms), Vasodilatation, Atemdepression, Dysphonie, Husten, Mundulzerationen, Stomatitis, Dysphagie, Flatulenz, Aufstoßen, Ileus, Erhöhung leberspezifischer Enzyme, trockene Haut, Harnretention, Erektionsstörungen, Hypogonadismus, Schüttelfrost, Arzneimittelentzugssyndrom, Schmerzen (z.B. Brustkorbschmerzen), Unwohlsein, Ödeme, periphere Ödeme, Toleranzentwicklung, Durst, Verletzungen durch Unfälle

Selten (0,01-0,1 %): Herpes simplex, Appetitsteigerung, erniedrigter Blutdruck, Orthostasesyndrom, Melaena, Zahnerkrankungen, Zahnfleischbluten, Urtikaria, Gewichtszu- oder -abnahme

Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen, Aggressionen, Hyperalgesie, Schlafapnoe-Syndrom, Karies, Cholestase, Gallenkolik, Amenorrhoe

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie
  • Schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung
  • Cor pulmonale
  • Schweres Bronchialasthma
  • Paralytischer Ileus

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei adipösen Kindern wird, auf Grundlage begrenzter Daten, eine Dosierung basierend auf dem angepassten Körpergewicht (ABW) empfohlen [Ross et al. 2015]. Dieses kann wie folgt berechnet werden:

ABW = ideales Körpergewicht + 0,25 x (Gesamtkörpergewicht - ideales Körpergewicht)

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen. Diese finden Sie hier.

Wechselwirkungen

Oxycodon ist ein CYP3A4- und CYP2D6-Substrat.

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Zentraldämpfende Stoffe Additive zentraldämpfende Wirkung. Erhöhtes Risiko einer verstärkten/verlängerten Atemdepression und Sedation. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, vorsichtige Dosistitration, ggf. Dosis eines oder beider Arzneimittel verringern und Monitoring auf zentraldämpfende Nebenwirkungen. Ethanolfreie Arzneimittel als Alternative erwägen.
Opioid-Partialagonisten, z.B. Buprenorphin, Nalbuphin Durch Antagonisierung verringerte Wirkung von Oxycodon möglich. Zudem additive zentraldämpfende Effekte durch partialagonistische Wirkung möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf verringerte Wirksamkeit von Oxycodon, Entzugssymptomatik und zentraldämpfende Nebenwirkungen.
Opioid-Antagonisten, z.B. Naltrexon Antagonistische Wirkungen bei gleichzeitiger Behandlung möglich. Erhöhte Opioid-Sensitivität nach Dauertherapie mit Opioid-Antagonisten möglich. Kombination vermeiden.
Ausnahme: Therapie von Opioid-Intoxikationen oder Kombinationsarzneimittel zur Reduktion von UAW und Vermeidung von Missbrauch. 
Anticholinerge Stoffe Verstärkung der anticholinergen Nebenwirkungen von Oxycodon möglich. Insbesondere erhöhtes Risiko für Obstipation (bis hin zum paralytischen Ileus) und Harnverhalt. Aufgrund additiver anticholinerger Effekte ist eine Überwachung beziehungsweise Anpassung notwendig.
CYP-Inhibitoren: CYP3A4, CYP2D6 Hemmung des Metabolismus von Oxycodon. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Oxycodon möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Oxycodon.
CYP3A4-Induktoren Steigerung des Metabolismus von Oxycodon. Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirkung von Oxycodon möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Oxycodon.
Serotonerge Stoffe Lebensbedrohliche erregende oder depressive Wirkungen auf das ZNS und die Atem- bzw. Kreislauffunktion möglich. Vermutlich zurückzuführen auf übermäßige serotonerge Aktivität (Serotonin-Syndrom) oder Potenzierung der ZNS-Effekte (depressiv). Kombination vermeiden. Risiko für das Auftreten und die Schwere der Wechselwirkung stark abhängig von den kombinierten Wirkstoffen. Das Risiko besteht zum Teil bis zu 14 Tage nach Absetzen des serotonergen Arzneimittels (MAO-Hemmer).


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

 

OPIOIDE

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Natürliche Opium-Alkaloide

Hydromorphon

Palladon®, Jurnista®
N02AA03

Morphin

Capros®, Morphanton®, Oramorph®, Sevredol®, Substitol®
N02AA01
Phenylpiperidin-Derivate

Fentanyl - transdermal/nasal

Durogesic®, Matrifen®, Instanyl®, Pecfent®
N02AB03

Pethidin

Dolantin®, Dolcontral®
N02AB02
Diphenylpropylamin-Derivate

Piritramid

Dipidolor®
N02AC03
Oripavin-Derivate

Buprenorphin

Temgesic®, Norspan®, Transtec®
N02AE01
Morphinan-Derivate

Nalbuphin

Nalpain®, Nubain®
N02AF02
Andere Opioide

Tilidin + Naloxon

Valoron®, Tilicomp beta
N02AX51

Tramadol

Tramal®, T-long®, Tramagit®
N02AX02

Referenzen

  1. CBO, Richtlijn postoperatieve pijn [Leitlinie postoperative Schmerzen], www.diliguide.nl, 2012, http://www.diliguide.nl/document/2995/postoperatieve-pijnstilling.html
  2. Mundipharma Pharmaceuticals BV, SPC Oxynorm (RVG 27509 / 27939), ww.cbg-meb.nl, http://db.cbg-meb.nl/IB-teksten/h27509.pdf
  3. Mundipharma Pharmaceuticals BV, SPC Oxycontin (RVG 22107), www.cbg-meb.nl, aufgerufen 02. Dezember 2013, http://db.cbg-meb.nl/IB-teksten/h22107.pdf
  4. Mundipharma, SmPC Oxygesic® injekt 10 mg/ml Injektionslösung/Konzentrat zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung (57886.00.00), 02/2022
  5. Kokki, M., et al. , Maturation of oxycodone pharmacokinetics in neonates and infants: Oxycodone and its metabolites in plasma and urine., Br J Clin Pharmacol, 2017, 83 (4), 791-800
  6. Sharar, S. R., et al. , A comparison of oral transmucosal fentanyl citrate and oral oxycodone for pediatric outpatient wound care, J Burn Care Rehabil , 2002, 23 (1), 27-31
  7. Koller, D. M., et al. , Effectiveness of oxycodone, ibuprofen, or the combination in the initial management of orthopedic injury-related pain in children, Pediatr Emerg Care, 2007, 23 (9, 627-33
  8. Kokki, H., et al. , Pharmacokinetics of oxycodone after intravenous, buccal, intramuscular and gastric administration in children, Clin Pharmacokinet , 2004, 43 (9), 613-22
  9. Olkkola, K. T., et al. , Pharmacokinetics and ventilatory effects of intravenous oxycodone in postoperative children, Br J Clin Pharmacol, 1994, 38 (1), 71-6
  10. Ross, E. L., et al., Development of recommendations for dosing of commonly prescribed medications in critically ill obese children., Am J Health Syst Pharm, 2015, 72 (7), 542-56
  11. Pokela, M. L., et al. , Marked variation in oxycodone pharmacokinetics in infants., Paediatr Anaesth, 2005, 15 (7), 560-5
  12. Charney, R. L., et al. , Oxycodone versus codeine for triage pain in children with suspected forearm fracture: a randomized controlled trial, Pediatr Emerg Care, 2008, 24 (9), 595-600
  13. Aristo , SmPC Oxycodon HCl Aristo akut 5 mg/10 mg Filmtabletten (88370.00.00), 02/2022
  14. Aristo , SmPC Oxycodon-HCl Aristo akut 20 mg Filmtabletten (91325.00.00), 02/2022
  15. Mundipharma, SmPC Oxygesic® Dispersa 5 mg/10 mg/20 mg Schmelztabletten (68387.00.00), 02/2021
  16. Aristo , SmPC Oxycodon Aristo 1 mg/ml/10 mg/ml Lösung zum Einnehmen (96749.00.00), 03/2022
  17. Mundipharma, SmPC Oxygesic® akut 5 mg/10 mg/20 mg Hartkapseln (58367.00.00), 02/2022
  18. Mundipharma, SmPC Oxygesic® 5 mg/10 mg/20 mg/40 mg/80 mg Retardtabletten (56594.00.00), 02/2022

Änderungsverzeichnis

  • 18 April 2023 09:51: Neue i.v. und s.c. Dosierungsempfehlungen ab 12 Jahren gemäß SmPC hinzugefügt
  • 04 November 2022 13:42: Aktualisierung des Präparateabschnitts
  • 04 November 2021 09:08: Aktualisierung
  • 27 September 2021 15:40: Aktualisierung des Textauszugs aus Fachinformation (Dosierungsänderung Oxycodon-HCl beta Retardtabletten)
  • 05 Juli 2021 14:34: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur über die Anwendung von Oxycodon bei Kindern wurde ausgewertet. Dies führte zur Ergänzung von PK-Daten, Informationen zur Anwendung bei adipösen Kindern und zur Erweiterung der Dosierungsempfehlung auf Kinder ab 6 Jahren.
  • 10 Januar 2020 10:13: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung