Omeprazol

Wirkstoff
Omeprazol
Handelsname
Antra®, OMEP®, OPPI
ATC-Code
A02BC01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Substituiertes Benzimidazolderivat. Hemmung des Magensäure produzierenden Enzyms H+/K+-ATPase in den Belegzellen der Magenschleimhaut. Dieser Effekt ist dosisabhängig und sorgt für die Hemmung der basalen als auch der stimulierten Magensäuresekretion. Die Wirkung von Omeprazol bei der Eradikation von Helicobacter pylori beruht wahrscheinlich auf einem Anstieg des lokalen pH-Wertes, der die Wirksamkeit der Antibiotika erhöht.

Pharmakokinetik bei Kindern

Kinder ab 1 Jahr:

Tmax= 1,5-2 h (manchmal auch Spitzen nach 6 h)
T1/2= 0,5-2,5 h (bei Kleinkindern kürzer als bei älteren Kindern)
Cmax und AUC, auch nach Dosisanpassung, geringer bei Kleinkindern.

Neugeborene <10 Tage:

T1/2= 3-10 h

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Refluxösophagitis
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <1 Monat: off-label
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen
    • intravenös
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: off-label
  • Ulcus duodeni/ventriculi, Prophylaxe von Stressulzera und/oder intestinalen Blutungen bei Intensivpatienten
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: off-label
    • intravenös
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: off-label
  • Helicobacter-Pylori-Eradikation (Triple-Therapie)
    • oral
      • >0 Jahre bis ≤4 Jahre: off-label
      • >4 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur 
- Behandlung der Refluxösophagitis
- symptomatischen Behandlung von Sodbrennen und Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre bei gastroösophagealer Refluxkrankheit

Kinder älter als 1 Monat:

Alter Gewicht Dosierung
1 Monat bis 1 Jahr - 1 mg/kg einmal täglich. Dosierungen über 1,5 mg/kg/Tag wurden nicht untersucht.
≥ 1 Jahr 10-20 kg 10 mg einmal täglich. Die Dosis kann bei Bedarf auf 20 mg einmal täglich erhöht werden.
≥ 2 Jahre > 20 kg 20 mg einmal täglich. Die Dosis kann bei Bedarf auf 40 mg einmal täglich erhöht werden.

*Einzeldosis-Abmessungen von ≤ 2 ml sind nicht angezeigt

Refluxösophagitis: Die Behandlungsdauer beträgt 4–8 Wochen.
Symptomatische Behandlung von Sodbrennen und Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre bei gastroösophagealer Refluxkrankheit: Die Behandlungsdauer beträgt 2–4 Wochen. Wenn die Kontrolle der Symptome nach 2–4-wöchiger Behandlung nicht erreicht wird, sollte der Patient weitergehend untersucht werden.

Oral zur Behandlung eines Ulcus duodeni, das durch H. pylori hervorgerufen wird

Kinder älter als 4 Jahre und Jugendliche:

Bei der Wahl der geeigneten Kombinationstherapie sollten die offiziellen nationalen, regionalen und lokalen Richtlinien in Bezug auf Resistenz der Bakterien, Dauer der Behandlung (in der Regel 7 Tage, aber manchmal bis zu 14 Tagen) sowie eine angemessene Anwendung der Antibiotika beachtet werden. Die Behandlung sollte von einem Facharzt überwacht werden.
Die Dosierungsempfehlungen sind wie folgt:

Gewicht Dosierung
15–30 kg
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 10 mg, Amoxicillin 25 mg/kg Körpergewicht und Clarithromycin 7,5 mg/kg Körpergewicht werden zusammen zweimal täglich über 1 Woche angewendet.
31–40 kg Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 750 mg und Clarithromycin 7,5 mg/kg Körpergewicht werden zusammen zweimal täglich über 1 Woche angewendet.
> 40 kg Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1 g und Clarithromycin 500 mg werden zusammen zweimal täglich über 1 Woche angewendet.

[Ref.]

weitere zugelassene Indikationen:

Oral zur
Behandlung von Ulcera duodeni
Rezidivprophylaxe bei Ulcera duodeni
Behandlung von Ulcera ventriculi
Rezidivprophylaxe bei Ulcera ventriculi
Behandlung von gastroduodenalen Ulcera, die durch die Anwendung von NSAR bedingt sind
Prophylaxe von gastroduodenalen Ulcera, die NSAR-bedingt sind, bei Patienten, für die ein Risiko besteht
Langzeitbehandlung von Patienten mit ausgeheilter Refluxösophagitis
Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

[Ref.]

Intravenös zur
Behandlung von Ulcera duodeni
Rezidivprophylaxe bei Ulcera duodeni
Behandlung von Ulcera ventriculi
Rezidivprophylaxe bei Ulcera ventriculi
Eradikation von Helicobacter pylori (H. pylori) bei peptischer Ulkuserkrankung in Kombination mit geeigneten Antibiotika
Behandlung von gastroduodenalen Ulcera, die durch die Anwendung von NSAR bedingt sind
Prophylaxe von gastroduodenalen Ulcera, die NSAR-bedingt sind, bei Patienten, für die ein Risiko besteht
Behandlung der Refluxösophagitis
Langzeitbehandlung von Patienten mit ausgeheilter Refluxösophagitis
symptomatische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit
Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

[Ref.]

Präparate im Handel

Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 2 mg/mL
Magensaftresistente Tabletten 10 mg, 20 mg, 40 mg
Magensaftresistente Kapseln 10 mg, 20 mg, 40 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 40mg

Allgemein

Die im Handel befindlichen Präparate zur oralen Anwendung enthalten Omeprazol in den Formen Omeprazol, Omeprazol- Hemimagnesium oder Omeprazol- Magnesium. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Omeprazol bezogen.

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Omeprazol) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Aroma Anwendungshinweis Altersangabe
OPPI Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 2 mg/mLSo oral 17,2 mg/mL Sucralose, Natriumbenzoat (5 mg/mL), Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (2,3 mg/mL) Vanille, Minze Mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit auf nüchternen Magen einnehmen. Die Pulver aus dem Zweikammersystem vereinigen und mit Wasser rekonstituieren gemäß Fachinformation. Die zubereitete Suspension im Kühlschrank (2 °C–8 °C) lagern. Kinder älter als 1 Monat
Antra Mups® Tabletten, magensaftresistent 10 mgS
20 mgS
oral natriumfrei Sucrose, Polysorbat 80 - Patienten können die Tablette zerbrechen, in einem Löffel voll Wasser ohne Kohlensäure dispergieren und mit etwas Fruchtsaft oder mit Apfelmus vermischen. Keine Milch verwenden. Die magensaftresistenten Pellets dürfen nicht zerkaut werden. Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg
OMEP® MUT® Tabletten, magensaftresistent 10 mgT0, M0, So
20 mgT2, M0, So
40 mgT2, M0, So
oral k.A. Sucrose, Propylenglycol, Polysorbat 80 - Bei Kindern, die halbfeste Nahrung trinken bzw. schlucken können: Patienten können die Tablette zerbrechen, in einem Löffel voll Wasser ohne Kohlensäure dispergieren und mit etwas Fruchtsaft oder mit Apfelmus vermischen. Keine Milch verwenden. Die magensaftresistenten Pellets dürfen nicht zerkaut werden. Informationen zur Sondenapplikation in der FI vorhanden. Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg
Omeprazol STADA® Tabletten, magensaftresistent 20 mgT0, M0
40 mgT0, M0
oral natriumfrei Lactose - Die magensaftresistenten Tabletten werden als Ganzes unzerkaut zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) strikt vor einer Mahlzeit (Frühstück oder Abendessen) auf nüchternen Magen eingenommen. Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg
OMEP® Hartkapseln, magensaftresistent 10 mg
20 mg
40 mg
oral natriumfrei Sucrose, Polysorbat 80 - Kann nach dem Öffnen mit einer leicht sauren Flüssigkeit, wie z. B. Fruchtsaft oder Apfelmus oder in kohlensäurefreiem Wasser vermischt werden. Keine Milch verwenden. Die magensaftresistenten Pellets dürfen nicht zerkaut werden. Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg
Omeprazol STADA® Hartkapseln, magensaftresistent 10 mgS
20 mgS
40 mgS
oral natriumfrei Polysorbat 80 - Einnahmeempfehlung: nüchtern Kapseln können geöffnet und der Inhalt in etwas Fruchtsaft oder Joghurt nach vorsichtigem Mischen suspendiert werden. Kinder älter als 1 Jahr und ≥ 10 kg

 

T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, M0: nicht mörserbar, S: suspendierbar, S0: nicht suspendierbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Parenterale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Omeprazol) Applikationsweg Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
OMEP® Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 40 mg intravenös (i.v.) - Rekonstitution und Verdünnung gemäß Fachinformation mit 5%iger Glucose-Lösung oder 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung.
OMEP 40 mg sollte als intravenöse Infusion über 20-30 Minuten angewendet werden.
Erwachsene

Die Fachinformationen wurden am 06.11.2023 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Refluxösophagitis, Ulcus duodeni/ventriculi. Prophylaxe von Stressulzera und/oder intestinalen Blutungen bei Intensivpatienten.
  • Oral
    • Neugeborene
      • 1 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 3 mg/kg/Tag.
        • Bei unzureichender Wirkung auf 2 Dosen verteilen. Ist die Wirkung noch immer unzureichend, Dosis um Schritte von 0,5 mg/kg/Tag auf max. 3 mg/kg/Tag erhöhen.

        off-label

    • 1 Monat bis 1 Jahr
      • 1 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 3 mg/kg/Tag.
      • Bei unzureichender Wirkung auf 2 Dosen verteilen. Ist die Wirkung noch immer unzureichend, Dosis um Schritte von 0,5 mg/kg/Tag auf max. 3 mg/kg/Tag erhöhen.

        teilweise off-label (siehe Zulassung)

    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      • 1,5 - 3 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 80 mg/Tag.
      • teilweise off-label (siehe Zulassung)

  • Intravenös
    • Neugeborene
      • 1 - 2 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 40 mg/Tag.
      • Das Ziel der Therapie besteht darin, den pH-Wert des Magens für ≥ 94% des Tages über 4 zu halten. Bei Zweifeln an der Wirksamkeit der Therapie kann der pH-Wert des Magens bestimmt werden, hierbei ist auf Fluktuationen zu achten.

        off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      • 1 - 2 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen. Max: 40 mg/Tag.
      • Das Ziel der Therapie besteht darin, den pH-Wert des Magens für ≥ 94% des Tages über 4 zu halten. Bei Zweifeln an der Wirksamkeit der Therapie kann der pH-Wert des Magens bestimmt werden, hierbei ist auf Fluktuationen zu achten.

        off-label

Helicobacter-Pylori-Eradikation (Triple-Therapie)
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [20]
      • 1,5 - 2,5 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 80 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        14 Tage

      • Triple-Therapie: Omeprazol in Kombination mit:
        - Clarithromycin 20 - 30 mg/kg/Tag oral in 2 Dosen, max. 1000 mg/Tag oder alternativ Metronidazol 20 - 30 mg/kg/Tag in 2 Dosen, max. 1000 mg/Tag
        - Amoxillin 50 mg/kg/Tag oral in 2 Dosen, max. 2.000 mg/Tag. Bei Clarithromycin- und Metronidazol-Resistenz hohe Dosen verwenden: 80 - 90 mg/kg/Tag

        ≤4 Jahre: off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Respiratorische Nebenwirkungen und Fieber (insbesondere bei Kindern unter 2 Jahren). Eventuell höheres Infektionsrisiko über den oralen Verabreichungsweg, insbesondere bei Risikogruppen. Ansonsten entsprechen die Nebenwirkungen denen der Erwachsenen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Übelkeit/Erbrechen, Fundusdrüsenpolypen (gutartig)

Gelegentlich (0,1-1 %): Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesien, Schläfrigkeit, Vertigo, erhöhte Leberenzymwerte, Dermatitis, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule, Unwohlsein, periphere Ödeme

Selten (0,01-0,1 %): Leukopenie, Thrombozytopenie, Überempfindlichkeitsreaktionen (Fieber, angioneurotisches Ödem, anaphylaktische Reaktion/Schock), Hyponatriämie, Erregungszustände, Verwirrtheit, Depressionen, Geschmacksveränderungen, Verschwommensehen, Bronchospasmen, Mundtrockenheit, Mundschleimhautentzündung, gastrointestinale Candidiasis, Hepatitis mit und ohne Gelbsucht, Haarausfall, Photosensibilität, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, tubulointerstitielle Nephritis (mit möglichem Fortschreiten zu Nierenversagen), vermehrtes Schwitzen

Sehr selten (<0,01 %): Agranulozytose, Panzytopenie, Aggressivität, Halluzinationen, Leberversagen, Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Muskelschwäche, Gynäkomastie

Häufigkeit nicht bekannt: Hypomagnesiämie, mikroskopische Kolitis, subakuter kutaner Lupus erythematosus

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Gleichzeitige Gabe mit Nelfinavir

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Das Ziel der Therapie besteht darin, den pH-Wert des Magens über 4 für ≥ 94 % des Tages zu halten. Bei Zweifeln an der Wirksamkeit der Therapie kann der pH-Wert des Magens bestimmt werden, hierbei ist auf Fluktuationen zu achten.

Bei Verwendung von Omeprazol kann sich der Mageninhalt lila verfärben. Der Wirkstoff Omeprazol ist säureempfindlich und wird in einer sauren Umgebung wie dem Magen abgebaut. Bei oraler Anwendung ist deshalb darauf zu achten, dass die magensaftresistente Formulierung bei der Anwendung nicht beeinträchtigt wird. Bei Tabletten und Kapseln ist die Fachinformation hinsichtlich Teilbarkeit oder Mörserbarkeit zu berücksichtigen. Eine lila Verfärbung des Mageninhalts ist an sich nicht schädlich, weist aber auf einen Abbau durch Säure und eine ggf. verminderte therapeutische Wirkung hin.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Sofern beunruhigende Symptome (z. B. signifikanter unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Teerstuhl) auftreten und der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht oder ein Magengeschwür existiert, sollte eine Malignität ausgeschlossen werden, da die Behandlung Symptome mildern und die Diagnose verzögern kann.
  • Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir und Protonenpumpenhemmern wird nicht empfohlen. Wenn die Kombination von Atazanavir mit einem Protonenpumpenhemmer als unvermeidbar beurteilt wird, werden engmaschige, klinische Kontrollen empfohlen (z. B. der Virusbelastung) in Kombination mit einer Erhöhung der Atazanavir-Dosis auf 400 mg mit 100 mg Ritonavir; 20 mg Omeprazol sollten nicht überschritten werden.
  • Wie alle säurehemmenden Arzneimittel kann Omeprazol die Resorption von Vitamin B12 (Cyanocobalamin) aufgrund von Hypo- oder Achlorhydrie verringern. Dies sollte bei Patienten mit verringertem Körperspeicher oder Risikofaktoren für eine
    reduzierte Resorption von Vitamin B12 unter Langzeittherapie beachtet werden.
  • Protonenpumpenhemmer sind mit sehr seltenen Fällen von SCLE assoziiert. Falls Läsionen, insbesondere in den der Sonne ausgesetzten Hautbereichen, auftreten, und falls dies von einer Arthralgie begleitet ist, sollte der Patient umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und das medizinische Fachpersonal sollte erwägen, Omeprazol abzusetzen.
  • Protonenpumpenhemmer können das Frakturrisiko mäßig erhöhen. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.
  • Erhöhte Chromogranin-A (CgA)-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine Tumoren beeinflussen. Um diese Auswirkung zu vermeiden, sollte die Behandlung mit Omeprazol mindestens fünf Tage vor den CgA-Messungen vorübergehend abgesetzt werden.
  • Patienten mit der seltenen, angeborenen Fructoseunverträglichkeit, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:

Omeprazol wird über CYP2C19- und CYP3A4-Enzyme metabolisiert. Zusätzlich ist Omeprazol ein moderater CYP2C19-Inhibitor.

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Methylphenidat Ein durch Omeprazol erhöhter pH-Wert im Magen kann ein vorzeitiges Auflösen magensaftresistent überzogener Methylphenidat Formulierungen und eine zu schnelle Methylphenidat Freisetzung verursachen. Kombination vermeiden. Es sind nur Methylphenidat Präparate mit magensaftresistenten Ummantelungen betroffen. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, können Methylphenidat-Präparate ohne magensaftresistente Überzüge und pH unabhängiger Freisetzung eingesetzt werden.
Clozapin Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. Kombination vermeiden. Falls eine säurehemmende Behandlung nötig ist, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden.
CYP2C19-Substrate (z.B. Phenytoin, Diazepam, Citalopram) CYP2C19-Inhibitoren (Omeprazol) können zu einem verminderten Metabolismus und damit zu einer verstärkten Wirkung und einem erhöhten Risiko für UAW führen. Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, Dosis geringer wählen.
CYP2C19/CYP3A4-Inhibitoren Hemmung des Metabolismus von Omeprazol durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) erhöhte Wirkung von Omeprazol möglich. Erhöhtes Nebenwirkungspotential von Omeprazol möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Omeprazol verringern und auf Nebenwirkungen überprüfen.
CYP2C19/CYP3A4-Induktoren Steigerung des Metabolismus von Omeprazol durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Omeprazol möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Omeprazol erhöhen.
Cephalosporine (z.B. Cefpodoxim, Cefuroxim) Die Maximalkonzentration wird durch geringere Resorption verringert und kann die antibiotische Wirkung beeinträchtigen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Cefuroxim nach dem Essen einnehmen oder auf intravenöse Gabe wechseln.
Azol-Mykotika (z.B. Ketoconazol, Itraconazol) Verminderte Absorption. Plasmakonzentration ist dadurch deutlich verringert. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte Itraconazol als Lösung zum Einnehmen verabreicht werden und Ketokonazol mit säurehaltigen Getränken eingenommen werden.
Saquinavir Verstärkte Wirkung von Saquinavir möglich. Die gleichzeitige Behandlung mit Saquinavir und Omeprazol wird nicht empfohlen.
Tacrolimus Verstärkte Wirkung von Tacrolimus möglich. Überwachen Sie den Tacrolimus-Spiegel im Blut, wenn mit der Gabe eines Protonenpumpenhemmers begonnen oder diese beendet wird.
Digoxin Die Bioverfügbarkeit von Digoxin erhöht sich um 10%. Die Digoxin-Spiegel sollten verstärkt therapeutisch kontrolliert werden.
Doxycyclin Die Plasmakonzentration von Doxycyclin verringert sich um etwa 50%. Falls die Anwendung von Omeprazol nicht vermieden werden kann, sollte ein Beta-Lactam-Antibiotikum oder ein Makrolid angewendet werden.
Indinavir Plasmakonzentration von Indinavir vermindert. Überwachung des therapeutischen Ansprechens. Erwägen von Ritonavir-Booster, falls die gleichzeitige Anwendung erforderlich.
Rilpivirin Die Konzentration von Rilpivirin kann sich auf ein subtherapeutisches Niveau verringern. Eine Kombination sollte vermieden werden. Es kann ein Magenschutz mit einem H2-Antagonisten (mit Ausnahme von Cimetidin) oder einem Antazidum anstelle von Protonenpumpenhemmern in Erwägung gezogen werden, wobei die Einnahme so weit wie möglich zeitversetzt von der Einnahme von Rilpivirin erfolgen sollte.
Nilotinib Die Plasmakonzentration von Nilotinib verringert sich leicht. Falls eine Begleittherapie notwendig ist, können die beiden Medikamente zusammen verabreicht werden. Eine Alternative, um Wechselwirkungen zu minieren, ist die Anwendung eines H2-Blockers, der 2 Stunden nach oder 10 Stunden vor Nilontinib gegeben werden sollte.

 

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

MITTEL BEI PEPTISCHEM ULKUS UND GASTROESOPHAGEALER REFLUXKRANKHEIT

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Histamin-H2-Rezeptorantagonisten

Ranitidin

Ranitic®, Zantic®
A02BA02
Protonenpumpenhemmer

Esomeprazol

Nexium®, Esomep®
A02BC05

Pantoprazol

Pantozol®, Rifun®
A02BC02

Referenzen

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  22. Hexal AG, SmPC OMEP® MUT® 10 mg/ 20 mg/ 40 mg magensaftresistente Tabletten (77273.00.00, 77274.00.00, 77275.00.00), 03/2023
  23. STADAPHARM GmbH, SmPC Omeprazol STADA® 20 mg magensaftresistente Tabletten (50201.00.00), 02/2023
  24. Hexal AG, SmPC OMEP® 10 mg/ 20 mg/ 40 mg magensaftresistente Hartkapseln (72641.00.00,72642.00.00, 72643.00.00), 02/2023
  25. STADAPHARM GmbH, SmPC Omeprazol STADA® 10 mg/ 20 mg/ 40 mg magensaftresistente Hartkapseln (72556.00.00, 72557.00.00, 72558.00.00), 02/2023
  26. Hexal AG, SmPC OMEP® 40 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (72931.00.00), 03/2023
  27. STADAPHARM GmbH, SmPC Omeprazol STADA® 40 mg magensaftresistente Tabletten (50280.00.00), 02/2023
  28. MMI, Gelbe Liste Online, Accessed March 19, 2018
  29. UpToDate, Lexicomp® Drug Interactions: Omeprazole, 04/2018
  30. INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH , SmPC OPPI 2 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (7008486.00.00), 03/2023

Änderungsverzeichnis

  • 13 November 2023 17:12: Präparate und Zulassung (ab 1 Monat: zugelassen, zuvor: ab 1 Jahr) aktualisiert gemäß neuer Zulassung von OPPI Suspension
  • 08 November 2021 21:10: Spezifizierung der Dosierungsempfehlung für Neugeborene
  • 27 Januar 2021 12:20: Aktualisierte Dosierung in der Indikation "Helicobacter-Pylori-Eradikation (Triple-Therapie)" gemäß ESPGHAN-Leitlinie
  • 05 Januar 2021 14:40: Aktualisierung
  • 26 Mai 2020 11:50: Die Dosierung der Helicobacter-Pylori-Eradikation wurde gemäß ESPHGAN-Richtlinie 2017 angepasst.

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung