Imatinib

Wirkstoff
Imatinib
Handelsname
Glivec®, Imanivec®
ATC-Code
L01XE01

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Imatinib ist ein Protein-Tyrosinkinase-Inhibitor, der die Tyrosinkinase-Aktivität von Bcr-Abl auf der zellulären Ebene in vitro und in vivo sehr stark hemmt. In Bcr-Abl-positiven Zelllinien und frischen Leukämiezellen von Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver CML- oder akuter lymphatischer Leukämie (ALL) inhibiert der Wirkstoff selektiv die Proliferation und induziert die Apoptose.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Onkologische Erkrankungen: Ph+ ALL
    • oral
      • ≥1 Monat bis <1 Jahr: off-label
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen
  • Onkologische Erkrankungen: Ph+ CML
    • oral
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur Behandlung von

  • Erwachsenen und Kindern mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom (bcr-abl)-positiver (Ph+) chronischer myeloischer Leukämie (CML), für die eine Knochenmarktransplantation als Erstbehandlungsmöglichkeit nicht in Betracht gezogen wird.
  • Erwachsenen und Kindern mit Ph+-CML in der chronischen Phase nach Versagen einer Interferon-Alpha-Therapie, in der akzelerierten Phase oder in der Blastenkrise.
  • Erwachsenen und Kindern mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL) in Kombination mit einer Chemotherapie.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern unter 2 Jahren mit CML und bei Kindern unter 1 Jahr mit Ph+ ALL. Die Erfahrung bei Kindern mit MDS/MPD, DFSP, GIST und HES/CEL ist sehr begrenzt. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Imatinib bei Kindern unter 18 Jahren mit MDS/MPD, DFSP, GIST und HES/CEL wurden in klinischen Studien nicht erwiesen.

Dosierung bei Kindern mit CML

Die Dosierung bei Kindern sollte auf Basis der Körperoberfläche vorgenommen werden (mg/m2). Für Kinder in der chronischen Phase der CML bzw. weiter fortgeschrittenen Stadien der CML wird eine tägliche Dosis von 340 mg/m2 empfohlen (eine Gesamtdosis von 800 mg darf nicht überschritten werden). Die Gesamtdosis kann als tägliche Einmaldosis oder alternativ aufgeteilt auf zwei Applikationen – eine morgens und eine abends – gegeben werden. Die Dosierungsempfehlung beruht zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf einer kleinen Zahl pädiatrischer Patienten. Erfahrungen mit der Behandlung von Kindern unter 2 Jahren liegen nicht vor.

Eine Dosiserhöhung von täglich 340 mg/m2 auf täglich 570 mg/m2 (eine Gesamtdosis von 800 mg darf nicht überschritten werden) bei Kindern kann bei Abwesenheit schwerer Nebenwirkungen des Arzneimittels und bei Fehlen nicht-Leukämie-bedingter Neutropenie oder Thrombozytopenie unter folgenden Umständen in Betracht gezogen werden: Progression der Erkrankung (zu jeder Zeit), keine zufriedenstellende hämatologische Remission nach mindestens 3 Monaten Behandlung, fehlende zytogenetische Remission nach 12 Monaten Behandlung oder Verschwinden einer vorher erreichten hämatologischen und/oder zytogenetischen Remission. Die Patienten müssen nach einer Dosiserhöhung engmaschig überwacht werden, weil die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nebenwirkungen bei höheren Dosierungen ansteigt.

weitere zugelassene Indikationen:

  • Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer Ph+ ALL als Monotherapie.
  • Erwachsenen mit myelodysplastischen/myeloproliferativen Erkrankungen (MDS/MPD) in Verbindung mit Genumlagerungen des PDGF-Rezeptors (platelet-derived growth factor).
  • Erwachsenen mit fortgeschrittenem hypereosinophilem Syndrom (HES) und/oder chronischer eosinophiler Leukämie (CEL) mit FIP1L1-PDGFR∝-Umlagerung.
  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

[Ref.]

Präparate im Handel

Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 100 mg, 400 mg
Filmtabletten 100 mg, 400 mg, 600 mg
Hartkapseln 100 mg, 200 mg, 400 mg

Allgemein

Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Imatinib in Form von Imatinibmesilat. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration in diesem Abschnitt ist jeweils auf Imatinib bezogen.

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke als Imatinib
Problematische Hilfsstoffe
Imanivec® Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 100 mgT2
400 mgT0
Glivec® Filmtabletten 100 mgT2
400 mgT2
Imatinib Basics Filmtabletten 100 mgT2
400 mgT2
Imatinib STADA® Filmtabletten 600 mgT2  
Imatinib onkovis Hartkapseln 100 mg,
200 mg,
400 mg
Lactose
(100 mg: 12,5 mg,
200 mg: 25 mg,
400 mg: 50 mg)


T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar

Die Fachinformationen wurden am 14.11.2021 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.

Anwendungshinweise:

  • Die verschriebene Dosis soll oral mit einer Mahlzeit und einem großen Glas Wasser eingenommen werden, um das Risiko gastrointestinaler Irritationen zu minimieren.
  • Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen [Ref.]
    • Die Tabletten sollten in Wasser ohne Kohlensäure oder Apfelsaft aufgelöst werden. Die erforderliche Anzahl Tabletten sollte in eine angemessene Menge des Getränkes (mindestens 25 ml für eine 100 mg-Tablette und mindestens 100 ml für eine 400 mg-Tablette) gegeben und die Mischung mit einem Löffel umgerührt werden bis die Tabletten sich vollständig aufgelöst haben.
    • Die Lösung soll unmittelbar nach dem vollständigen Auflösen der Tablette(n) eingenommen werden.
    • Nachdem die Lösung eingenommen wurde, sollten Reste in einer kleinen Menge Wasser oder Saft resuspendiert und getrunken werden.
    • Die Tabletten dürfen nicht gekaut oder als Ganzes eingenommen werden.
  • Filmtabletten [Ref.]
    • Für Patienten, die nicht in der Lage sind, die Filmtabletten zu schlucken, können die Tabletten in einem Glas Wasser ohne Kohlensäure oder Apfelsaft suspendiert werden.
    • Die Suspension soll unmittelbar nach dem vollständigen Zerfall der Tablette(n) eingenommen werden.
  • Kapseln [Ref.]

    • Für Patienten, die nicht in der Lage sind, die Kapseln zu schlucken, kann der Kapselinhalt in einem Glas Wasser ohne Kohlensäure oder Apfelsaft eingenommen werden.

    • Da Untersuchungen an Tieren eine Reproduktionstoxizität gezeigt haben und das potenzielle Risiko für den menschlichen Fetus unbekannt ist, sollen Frauen im gebärfähigen Alter, die die Kapseln öffnen, angewiesen werden, mit dem Inhalt vorsichtig umzugehen sowie Haut- und Augenkontakt oder eine Inhalation zu vermeiden.

    • Unmittelbar nach dem Umgang mit den geöffneten Kapseln sollen die Hände gewaschen werden.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Onkologische Erkrankungen
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [4]
      • Dosis und Dosisfrequenz von onkologischen Arzneimitteln hängen von der Erkrankung ab und sind stark neuen Erkenntnissen unterworfen. Onkologische Mittel werden oftmals in Kombination verwendet. Aus diesem Grund wird auf die detaillierten Behandlungsprotokolle verwiesen, weitere Informationen hierzu finden Sie bei der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie.

        Als Richtwert dient folgende Dosierung des pharmazeutischen Unternehmers:
        Kinder:
        CML: 340 - 570 mg/m2 Tag, max. 800 mg, oral
        Ph+ ALL: 340 mg/m2 Tag, max. 600 mg, oral

        <2 Jahre: off-label bei CML
        <1 Jahr: off-label bei Ph+ ALL

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Wachstumsverzögerung bei Kindern

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Neutrozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, periorbitale Ödeme, Dermatitis/Ekzem/Hautausschlag, Muskelspasmen und Muskelkrämpfe, Muskel- und Skelettschmerzen einschließlich Myalgie, Arthralgie, Knochenschmerzen, Flüssigkeitsretention und periphere Ödeme, Müdigkeit, Gewichtszunahme

Häufig (1-10 %): Panzytopenie, fiebrige Neutrozytopenie, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesie, Geschmacksstörungen, Hypästhesie, Augenlidödem, vermehrter Tränenfluss, Bindehautblutung, Konjunktivitis, trockene Augen, verschwommenes Sehen, plötzliche Hautrötung („Flushes“), Hämorrhagie, Dyspnoe, Epistaxis, Husten, Flatulenz, geblähter Bauch, Magen- und Speiseröhrenreflux, Verstopfung, Mundtrockenheit, Gastritis, erhöhte Leberenzyme, Pruritus, Gesichtsödem, trockene Haut, Erythem, Alopezie, nächtliches Schwitzen, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, Anschwellen der Gelenke, Schwäche, Fieberzustand, generalisierte Ödeme des Unterhautgewebes (Anasarka), Kältegefühl, Schüttelfrost, Gewichtsverlust

Gelegentlich (0,1-1 %): Herpes zoster, Herpes simplex, Nasopharyngitis, Pneumonie, Sinusitis, Zellulitis, Infektionen der oberen Atemwege, Influenza, Harnwegsinfektionen, Gastroenteritis, Sepsis, Thrombozythämie, Lymphozytopenie, Knochenmarkdepression, Eosinophilie, Lymphadenopathie, Hypokaliämie, verstärkter Appetit, Hypophosphatämie, verminderter Appetit, Dehydration, Gicht, Hyperurikämie, Hyperkalzämie, Hyperglykämie, Hyponatriämie, Depression, verminderte Libido, Angstzustände, Migräne, Schläfrigkeit, Synkope, periphere Neuropathie, Gedächtnisschwäche, Ischiasbeschwerden, „Restless-Legs-Syndrom“, Tremor, Hirnblutung, Augenreizung, Augenschmerzen, Augenhöhlenödem, Glaskörperhämorrhagie, Retinablutungen, Blepharitis, Makulaödem, Schwindel, Tinnitus, Hörverlust, Palpitationen, Tachykardie, Stauungsherzinsuffizienz, Lungenödem, Hypertonie, Hämatom, subdurales Hämatom, peripheres Kältegefühl, Hypotonie, Raynaud-Syndrom, Pleuraerguss, Rachen- und Kehlkopfschmerzen, Pharyngitis, Stomatitis, Mundulzera, Blutungen im Gastrointestinaltrakt, Aufstoßen, Meläna, Ösophagitis, Aszites, Magengeschwür, Hämatemesis, Lippenentzündung, Dysphagie, Pankreatitis, Hyperbilirubinämie, Hepatitis, Gelbsucht, pustulöser Hautausschlag, Kontusion, vermehrtes Schwitzen, Urtikaria, Hautblutungen, verstärkte Tendenz zu blauen Flecken, Hypotrichose, Hypopigmentierung der Haut, exfoliative Dermatitis, Brüchig werden der Nägel, Follikulitis, Petechien, Psoriasis, Purpura, Hyperpigmentierung der Haut, bullöser Hautausschlag, Gelenk- und Muskelsteifigkeit, Nierenschmerzen, Hämaturie, akutes Nierenversagen, erhöhte Miktionsfrequenz, Gynäkomastie, erektile Dysfunktion, Menorrhagie, unregelmäßige Menstruation, Störungen der Sexualfunktion, Schmerzen der Brustwarzen, Brustvergrößerung, Scrotumödem, Brustschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, erhöhte Werte für Kreatinin, Kreatinphosphokinase, Laktatdehydrogenase und alkalische Phosphatase im Blut

Selten (0,01-0,1 %): Pilzinfektionen, Tumor-Lyse-Syndrom, hämolytische Anämie, thrombotische Mikroangiopathie, Hyperkaliämie, Hypomagnesiämie, Verwirrtheitszustände, erhöhter intrakranieller Druck, Konvulsionen, Sehnervenentzündung, Katarakt, Glaukom, Papillenödem, Arrhythmie, Vorhofflimmern, Herzstillstand, Myokardinfarkt, Angina pectoris, Perikarderguss, Rippenfellschmerzen, Lungenfibrose, pulmonale Hypertonie, Lungenblutung, Kolitis, Ileus, Darmentzündung, Leberversagen, Lebernekrose, akute febrile neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), Verfärbung der Nägel, angioneurotisches Ödem, bläschenförmiges Exanthem, Erythema multiforme, leukozytoklastische Vaskulitis, Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthematöse Pustulose (AGEP), Muskelschwäche, Arthritis, Rhabdomyolyse/Myopathie, hämorrhagisches Corpus luteum/hämorrhagische Ovarialzyste, erhöhte Amylase-Werte im Blut

Häufigkeit nicht bekannt: Hepatitis-B-Reaktivierung, Tumorblutungen/Tumornekrose, anaphylaktischer Schock, Hirnödem, Glaskörperhämorrhagie, Perikarditis, Herztamponade, Thrombose/Embolie, akute respiratorische Insuffizienz, interstitielle Lungenerkrankung, Ileus/Darmobstruktion, gastrointestinale Perforation, Divertikulitis, gastral-antrale vaskuläre Ektasie (GAVE), Hand-Fuß-Syndrom (palmar-plantare Erythrodysästhesie), Lichenoide Keratose, Lichen planus, Toxische epidermale Nekrolyse, arzneimittelbedingter Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Pseudoporphyrie, avaskuläre Nekrose/Nekrose des Hüftkopfs, chronisches Nierenversagen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Beachte: Rote-Hand-Brief vom 08.04.2016 (Rote-Hand-Brief zu den BCR-ABL Tyrosinkinaseinhibitoren: Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung)

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
CYP3A4-Inhibitoren Hemmung des Metabolismus von Imatinib. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Imatinib möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Imatinib.
CYP3A4-Induktoren Steigerung des Metabolismus von Imatinib. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Imatinib möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Imatinib.
CYP3A4-Substrate und CYP2C9-Substrate Hemmung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung der Interaktionspartner möglich. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen der Interaktionspartner.
Levothyroxin Die Plasmakonzentration von Levothyroxin kann bei gleichzeitiger Imatinib-Gabe herabgesetzt sein. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Schilddrüsenwerte überwachen.
Chemotherapeutika z. B. Methothrexat, L-Asparaginase Unerwünschte Wirkungen von Imatinib, d. h. Hepatotoxizität, Myelosuppression oder andere Nebenwirkungen können verstärkt werden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf Nebenwirkungen von Imatinib und Interaktionspartnern.
Cumarin-Derivate z. B. Phenprocoumon Erhöhtes Blutungsrisiko. Kombination vermeiden. Patienten, die eine Antikoagulation benötigen, sollten niedermolekulares oder Standardheparin anstelle von Cumarin-Derivaten erhalten.
Clozapin Erhöhtes Risiko einer Agranulozytose. Falls Kombination unvermeidbar regelmäßiges Monitoring auf Anzeichen einer Agranulozytose (Halsschmerzen, Fieber,  Schleimhautschädigungen).
Paracetamol Additive hepatotoxische Effekte. Überwachung beziehungsweise Anpassung notwendig.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ANDERE ANTINEOPLASTISCHE MITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Methylhydrazine

Procarbazin

Natulan®
L01XB01
Monoklonale Antikörper

Blinatumomab

Blincyto®
L01XC19
Proteinkinase-Inhibitoren

Dasatinib

Sprycel®
L01XE06
Andere antineoplastische Mittel

Hydroxycarbamid

Siklos®, Xromi®
L01XX05

Irinotecan

Riboirino®, Onivyde®
L01XX19

Tisagenlecleucel

Kymriah®
L01XX71

Tretinoin - oral

Vesanoid®
L01XX14
Proteasom-Inhibitoren

Bortezomib

Velcade®
L01XG01

Referenzen

  1. Novartis Europharm Limited, SPC Glivec (EU/1/01/198/001), www.ema.europa.eu, http://www.ema.europa.eu/docs/nl_NL/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000406/WC500022207.pdf
  2. TAD Pharma GmbH, SmPC Imanivec® 100 mg Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (98765.00.00), 06/2021
  3. TAD Pharma GmbH, SmPC Imanivec® 400 mg Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (98766.00.00), 06/2021
  4. Novartis Pharma GmbH, SmPC Glivec® 100 mg, 400 mg Filmtabletten (EU/1/01/198/007), 12/2021
  5. Basics GmbH, SmPC IMATINIB BASICS 100 mg, 400 mg Filmtabletten (91326.00.00), 06/2021
  6. STADAPHARM GmbH, SmPC Imatinib STADA® 600 mg Filmtabletten (97489.00.00), 05/2021
  7. onkovis GmbH, SmPC Imatinib onkovis 100 mg, 200 mg, 400 mg Hartkapseln (97711.00.00), 04/2019

Änderungsverzeichnis

  • 23 März 2022 10:49: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung