Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Dexamethason

Wirkstoff
Dexamethason
Handelsname
Fortecortin®, Lipotalon®, InfectoDexaKrupp®
ATC-Code
H02AB02

Pharmakodynamik

Dexamethason ist ein monofluoriertes Glucocorticoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie Wirkungen auf den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Dexamethason besitzt eine etwa 7,5-mal stärkere glucocorticoide Wirkung als Prednisolon und Prednison, im Vergleich zu Hydrocortison ist es 30-mal stärker wirksam, mineralocorticoide Wirkungen fehlen. Glucocorticoide, wie Dexamethason, entfalten ihre biologische Wirkung durch Aktivierung der Transkription von corticoidsensitiven Genen. Die entzündungshemmenden, immunsuppressiven und antiproliferativen Effekte werden u.a. durch verringerte Bildung, Freisetzung und Aktivität von Entzündungsmediatoren und durch Inhibierung der spezifischen Funktionen und der Migration von Entzündungszellen hervorgerufen. Zusätzlich wird die Wirkung sensibilisierter T-Lymphozyten und Makrophagen auf Targetzellen durch Corticosteroide möglicherweise verhindert. 

Pharmakokinetik bei Kindern

Die folgenden pharmakokinetischen Daten liegen für Frühgeborene vor [Lugo et al. 1996]:

  n Cmax (ng/ml) t½ (h) Cl (ml/kg/min) Vd (l/kg)
< 27 Wochen GA 4 282,75 10,2 1,69 1,26
> 27 Wochen GA 5-8 221,48 4,87 7,58 2,19

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Meningitis
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Übelkeit und Erbrechen nach Operationen
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Prophylaxe Postextubations-Stridor
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <37 Wochen bis <18 Jahre: off-label
  • Behandlung Postextubations-Stridor
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <37 Wochen bis <18 Jahre: off-label
  • Dexamethason Suppressionstest, kurz/lang
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Stressdosierung bei Nebennierenrindeninsuffizienz, wenn eine orale Verabreichung zuhause nicht möglich ist
    • intramuskulär
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Ausschleichschema
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Laryngitis subglottica (Pseudokrupp)
    • oral
      • ≥3 Monat bis <18 Jahre: zugelassen
  • Chronische Lungenerkrankungen
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <28 Wochen bis <18 Jahre: off-label
  • Behandlung moderater bis schwerer Symptome von COVID-19
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <37 Wochen bis <12 Jahre: off-label
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Hirnödem
    •  intravenös
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
    •  oral
      • ≥0 Jahre bis <12 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös bei Hirnödem infolge bakterieller Meningitis

Kinder:

  • 0,4 mg/kg KG alle 12 Stunden über 2 Tage. Beginnend vor der ersten Antibiotikagabe.

Erwachsene:

  • 0,15 mg/kg KG alle 6 Stunden über 4 Tage.

[Ref.]

Oral als Prophylaxe und Therapie von Zytostatika induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata.

Kinder ab dem Neugeborenenalter (einschließlich Frühgeborene) bis zum Alter von ca. 11 Jahren:

  • Hohe Dosierung: 0,15–0,45 mg/kg Körpergewicht (entsprechend  0,4–1,1 ml/kg)
  • Mittlere Dosierung: 0,075–0,15 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 0,2–0,4 ml/kg) [Ref.]

Erwachsene:

  • 10 – 20 mg vor Beginn der Chemotherapie, danach erforderlichenfalls 2- bis 3-mal täglich 4 – 8 mg über 1 – 3 Tage (mäßig emetogene Chemotherapie) bzw. bis zu 6 Tage (hoch emetogene Chemotherapie).

[Ref.]

Intravenös als Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata.

Erwachsene:

  • 10 – 20 mg vor Beginn der Chemotherapie, danach erforderlichenfalls 2- bis 3-mal täglich 4 – 8 mg über 1 – 3 Tage (mäßig emetogene Chemotherapie) bzw. bis zu 6 Tage (hoch emetogene Chemotherapie).

[Ref.]

Intravenös zur Prophylaxe und Therapie von postoperativem Erbrechen:

Kinder ab 2 Jahren:

  • 0,15 – 0,5 mg/kg Körpergewicht (max. 16 mg)

Erwachsene:

  • Einzeldosis von 8 – 20 mg vor Beginn der Operation

[Ref.]

Oral bei Akuter Laryngotracheitis (Pseudokrupp)

Kinder ab einem Alter von 1 Monat (≥2,5 kg KG) bis 11 Jahre:

  • 0,15 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis.

Kinder:

  • 0,15 mg/kg- 0,6 mg/kg in einer einzigen Dosis.

[Ref.]

Intravenös bei Chronischen Lungenerkrankungen

Frühgeborene:
Nach früh einsetzender Therapie (< 96 Stunden nach Geburt) bei Frühgeborenen mit chronischer Lungenerkrankung mit Startdosen von 0,25 mg/kg zweimal täglich weisen vorliegende Daten auf negative Langzeitwirkungen hinsichtlich der neuronalen Entwicklung hin.

[Ref.]

Intravenös zur Behandlung der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19), die eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr erfordert

Jugendliche (im Alter vonmindestens 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg):

  • 6 mg einmal täglich für einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen

[Ref.]

Oral bei Hirnödem (nur bei computertomographisch nachgewiesener Hirndrucksymptomatik), ausgelöst durch Hirntumor, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess.

Kinder ab dem Neugeborenenalter (einschließlich Frühgeborene) bis zum Alter von ca. 11 Jahren:

  • Dosis in Abhängigkeit von Ursache und Schweregrad initial 1–2 mg/kg KG (entsprechend 2,5–5 ml pro kg KG), anschließend 1–1,5 mg/kg KG (entspr. 2,5–3,75 ml/kg KG) pro Tag verteilt auf 3–4 (6) Einzeldosen. Maximaldosis für Kinder: 16 mg (40 ml) pro Tag. Eine längerfristige, niedriger dosierte Gabe von Dexamethason kann während der Bestrahlung sowie bei der konservativen Therapie inoperabler Hirntumoren erforderlich sein.

weitere zugelassene Indikationen:

Oral bei

  • Schwerem akuten Asthmaanfall
  • Orale Anfangsbehandlung ausgedehnter, schwerer, akuter, auf Glucocorticoide ansprechender Hautkrankheiten wie Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, akute Ekzeme.
  • Orale Anfangsbehandlung von Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes (insbesondere viszerale Formen).
    Aktive Phasen von Systemvaskulitiden wie Panarteriitis nodosa (bei gleichzeitig bestehender positiver Hepatitis B Serologie sollte die Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt werden).
  • Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform, z. B. schnell destruierend verlaufende Formen und/oder mit extraartikulären Manifestationen.
  • Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis.
  • Rheumatisches Fieber mit Karditis.
  • Schwere Infektionskrankheiten mit toxischen Zuständen (z. B. Tuberkulose, Typhus; nur bei gleichzeitiger antiinfektiöser Therapie).
  • Palliativtherapie maligner Tumoren.

[Ref.]

Intravenös bei

  • Posttraumatischer Schock/Prophylaxe der posttraumatischen Schocklunge
    • Initial 40-100 mg (Kinder 40 mg) i.v., Wiederholung der Dosis nach 12 Stunden oder alle 6 Stunden 16-40 mg über 2-3 Tage.
  • Anaphylaktischer Schock
    • Primäre Epinephrin-Injektion i.v., danach 40-100 mg (Kinder 40 mg) i.v., bei Bedarf wiederholte Injektion.
  • Schwerer akuter Asthmaanfall
    • Kinder
      0,15-0,3 mg/kg KG i.v. oder oral bzw. 1,2 mg/kg KG als Bolus initial, dann 0,3 mg/kg KG alle 4-6 Stunden.
      Aminophyllin und Sekretolytika können zusätzlich verabreicht werden.
  • Interstitielle Aspirationspneumonie
    • Initial 40-100 mg (Kinder 40 mg) i.v., Wiederholung der Dosis nach 12 Stunden oder alle 6 Stunden 16-40 mg über 2-3 Tage.
  • Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis
    12-15 mg i.v.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Tabletten 0,5 mg, 1,5 mg, 2 mg, 4 mg, 8 mg, 20 mg, 40 mg
Lösung zum Einnehmen 2 mg/5 ml
Injektionslösung 4 mg, 8 mg, 40 mg, 100 mg

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke Problematische Hilfsstoffe Aroma Zulassung
Fortecortin® Tabletten 0,5 mgT2
2 mgT2
4 mgT2
8 mgT2
Lactose - Kinder
Dexamethason JENAPHARM® Tabletten 0,5 mgT4
1,5 mgT4
4 mgT4
8 mgT4
Lactose - Kinder
Dexamethason TAD® Tabletten 0,5 mgT0
4 mgT2
8 mgT2
20 mgT2
40 mgT2
Lactose - Kinder
InfectoDexaKrupp® Lösung zum Einnehmen 2 mg/5 ml Benzoesäure
Propylenglykol
Sorbitol
Minze Frühgeborene bis 11 Jahre (Pseudokrupp: ab 1 Monat)


T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, T4: teilbar in vier gleiche Dosen

Anwendungshinweis: Einnahme zu oder nach dem Essen.

Parenterale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke Natriumgehalt
Fortecortin® Inject Ampulle/Fertigspritze 4 mg
8 mg
40 mg
100 mg
„natriumfrei“
Dexa-ratiopharm® Injektionslösung 4 mg
8 mg
40 mg
100 mg
„natriumfrei“
„natriumfrei“
<23 mg Natrium pro Ampulle
39,5 mg pro Ampulle


Anwendungshinweise:

  • langsame intravenöse Injektion (2-3 min) oder Infusion oder intramuskuläre Verabreichung.
  • nur 4 und 8 mg: zusätzlich infiltrativ, intraartikulär, subkonjunktival applizierbar.

 

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Meningitis
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • 0,6 mg/kg/Tag in 4 Dosen. Max: 40 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        4 Tage

      • off-label

Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [4]
      • <0,6 m2: 2 mg/Dosis, 2x täglich
        ≥0,6 m2: 4 mg/Dosis, 2x täglich

      • Falls Ondansetron und Granisetron keine ausreichende Wirkung zeigen und andere Ursachen des Erbrechens ausgeschlossen sind. Therapiebeginn vor Zytostatika Gabe.

  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [4]
      • <0,6 m2: 2 mg/Dosis, 2x täglich
        ≥0,6 m2: 4 mg/Dosis, 2x täglich

      • Falls Ondansetron und Granisetron keine ausreichende Wirkung zeigen und andere Ursachen des Erbrechens ausgeschlossen sind. Therapiebeginn vor Zytostatika Gabe.

        off-label

Übelkeit und Erbrechen nach Operationen
  • Intravenös
    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      [1]
      • 0,1 mg/kg/Dosis, einmalig. Maximale Einzeldosis: 4 mg/Dosis.
      • <2 Jahre: off-label

Prophylaxe Postextubations-Stridor
  • Intravenös
    • Frühgeborene, Gestationsalter < 37 Wochen
      [15] [17]
      • Initialdosis: Mindestens 4 Stunden vor der Extubation: 0,25 mg/kg/Dosis, einmalig.
      • Erhaltungsdosis: 0,25 mg/kg/Dosis 8 und 16 Stunden nach der ersten Dosis (insgesamt 3 Dosen).
      • off-label

    • Neugeborene
      [15] [17]
      • Initialdosis: Mindestens 4 Stunden vor der Extubation: 0,25 mg/kg/Dosis, einmalig.
      • Erhaltungsdosis: 0,25 mg/kg/Dosis 8 und 16 Stunden nach der ersten Dosis (insgesamt 3 Dosen).
      • off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre und < 40 kg
      [1] [5] [8] [10] [15] [19]
      • Vor Extubation: 0,5 mg/kg/Dosis bei Bedarf wiederholen. Max: 40 mg/Tag.
      • off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre und ≥ 40 kg
      [5] [8] [10] [15]
      • Vor Extubation: 20 mg/Dosis bei Bedarf wiederholen. Max: 40 mg/Tag.
      • off-label

Behandlung Postextubations-Stridor
  • Intravenös
    • Frühgeborene, Gestationsalter < 37 Wochen
      • 0,25 mg/kg/Dosis, einmalig bei Bedarf wiederholen.
      • off-label

    • Neugeborene
      • 0,25 mg/kg/Dosis, einmalig bei Bedarf wiederholen.
      • off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre und < 40 kg
      [8]
      • 0,5 mg/kg/Dosis, einmalig bei Bedarf wiederholen. Max: 40 mg/Tag.
      • off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre und ≥ 40 kg
      [8]
      • 20 mg/Dosis, einmalig bei Bedarf wiederholen. Max: 40 mg/Tag.
      • off-label

Dexamethason Suppressionstest, kurz
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • 0,58 mg/m²/Dosis, einmalig.
      • Eine Einmaldosis um 23:00 Uhr verabreichen, Dosis auf 0,25 mg aufrunden. Plasmakonzentration um 08:00 Uhr messen.

        off-label

Dexamethason Suppressionstest, lang
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • 2 mg/Tag in 4 Dosen.
      • Alternativ: 2 mg/1,73m2 über 2 Tage, in Rücksprache mit einem Endokrinologen.

        off-label

Stressdosierung bei Nebennierenrindeninsuffizienz, wenn eine orale Verabreichung Zuhause nicht möglich ist
  • Intramuskulär
    • Neugeborene
      [1]
      • 1 mg/Dosis, einmalig.
      • Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bzgl. der Beschreibung von Stresssituationen

        off-label

    • 1 Monat bis 1 Jahr
      [1]
      • 1 mg/Dosis, einmalig.
      • Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bzgl. der Beschreibung von Stresssituationen

        off-label

    • 1 Jahr bis 6 Jahre
      [1]
      • 2 mg/Dosis, einmalig.
      • Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bzgl. der Beschreibung von Stresssituationen

        off-label

    • ≥ 6 Jahre
      [1]
      • 4 mg/Dosis, einmalig.
      • Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bzgl. der Beschreibung von Stresssituationen

        off-label

Ausschleichschema
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • Ausschleichen bei Therapie länger als 10 Tage:
        0,5 mg Dexamethason entspricht ca. 15 mg Hydrocortison (4 mg entsprechen 120 mg). Bei Langzeitanwendung, Dexamethason auf 4 mg/Tag reduzieren, danach auf Hydrocortison umstellen (oder 30 mg Prednison) und nach dem Reduktionsschema für Hydrocortison bzw. Prednison ausschleichen.

        off-label

Laryngitis subglottica (Pseudokrupp)
  • Oral
    • 1 Monat bis 3 Monate
      [21]
      • 0,15 mg/kg/Dosis, einmalig.
    • 3 Monate bis 18 Jahre
      [2]
      • 0,15 - 0,6 mg/kg/Dosis, einmalig. Maximale Einzeldosis: 15 mg/Dosis.
      • Eine zweite Dosis kann nach 24-48 h bei Bedarf nach unzureichendem Ansprechen erwogen werden.

Hirnödem
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre und < 35 kg
      [1] [20]
      • Initialdosis: 20 mg/Dosis
        Nachfolgende Dosen:
        Tag 1-3: 32 mg/Tag in 8 Dosen
        Tag 4: 16 mg/Tag in 4 Dosen
        Tag 5: 8 mg/Tag in 4 Dosen
        Tag 6 und folgende: Dosis jeden Tag um 1 mg/Tag verringern

         

      • <2 Jahre: off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre und ≥ 35 kg
      [20]
      • Initialdosis: 25 mg/Dosis; 
        Nachfolgende Dosen:
        Tag 1-3: 48 mg/Tag in 12 Dosen
        Tag 4: 24 mg/Tag in 6 Dosen
        Tag 5-8: 16 mg/Tag in 4 Dosen
        Tag 9 und folgende: Dosis jeden Tag um 2 mg/Tag verringern

         

  • Oral
    • 0 Jahre bis 12 Jahre
      [21]
      • 1 - 2 mg/kg/Tag in 3 - 4 Dosen. Max: 16 mg/Tag.
Chronische Lungenerkrankungen
  • Intravenös
    • Frühgeborene, Gestationsalter < 28 Wochen
      [6] [7] [12] [13] [14] [16] [18]
      • Initialdosis: Tag 1-3: 0,2 mg/kg /Tag in 2 Dosen.
        Danach, je nach klinischem Ansprechen, kurzes oder langes Schema wählen:

        KURZES SCHEMA:
        Tag 4 und 5: 0,1 mg/kg/Tag in 2 Dosen.
        Tage 6 und 7: 0,05 mg/kg/Tag in 2 Dosen.

        LANGES SCHEMA:
        Tag 4, 5 und 6: 0,15 mg/kg/Tag in 2 Dosen.
        Tag 7-10: 0,1 mg/kg/Tag in 2 Dosen.
        Tag 11-14: 0,05 mg/kg/Tag in 2 Dosen.

         

      • off-label

Behandlung moderater bis schwerer Symptome von COVID-19
  • Intravenös
    • Frühgeborene Gestationsalter < 37 Wochen
      [22] [23]
      • 0,075 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 3 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        Max. 10 Tage

      • Nur bei Patienten, die Atemunterstützung erhalten (Sauerstoff oder invasive Beatmung).

        off-label

    • Neugeborene
      [22] [23]
      • 0,075 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 3 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        Max. 10 Tage

      • Nur bei Patienten, die Atemunterstützung erhalten (Sauerstoff oder invasive Beatmung).

        off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [22] [23]
      • 0,15 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 6 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        Max. 10 Tage

      • Nur bei Patienten, die Atemunterstützung erhalten (Sauerstoff oder invasive Beatmung).

        <12 Jahre: off-label

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Hyperglykämie, Herzrhythmusstörungen
Bei Langzeitanwendung supraphysiologischer Dosierungen: Wachstumsverzögerung und Osteoporose, Magen-Darm-Ulzera, verminderte Immunabwehr, Übergewicht, Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse. Intrakranielle Druckerhöhung mit Stauungspapille (Pseudotumor cerebri), insbesondere bei Kindern während oder kurz nach einem schnellen Absetzen.
Retinopathie bei Frühgeborenen.
Bei Frühgeborenen traten vermehrt Fälle von reversibler hypertropher Kardiomyopathie auf [SmPC InfectoDexaKrupp].
Nach einer frühen Behandlung (<96 Stunden) mit Initialdosen von 2 x täglich 0,25 mg/kg Dexamethason von Frühgeborenen mit einer chronischen Lungenerkrankung wurden unerwünschte Langzeitfolgen bei der neurologischen Entwicklung beobachtet.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Die Inzidenz erwarteter unerwünschter Wirkungen korreliert mit der relativen Wirkstärke der Substanz, der Dosierung, der Tageszeit der Einnahme und der Behandlungsdauer. Während einer kurzfristigen Therapie, bei Beachtung der Dosierungsempfehlungen und bei enger Überwachung der Patienten ist das Risiko von Nebenwirkungen gering.

Folgende schwerwiegende UAW wurden beobachtet:

  • Herzmuskelriss nach kürzlich erlittenem Herzinfarkt, Herzinsuffizienz bei vorbelasteten Patienten
  • Reaktivierung einer latenten Tuberkulose
  • Anaphylaxie, Immunsuppression
  • Induktion eines Cushing-Syndroms, sekundäre Nebennierenrinden- und Hypophyseninsuffizienz
  • Kaliumverlust (cave: Rhythmusstörungen), Manifestation eines latenten Diabetes mellitus
  • Psychische Abhängigkeit, Depression, Aggravierung einer Schizophrenie, psychische Störungen von Euphorie bis hin zu manifesten Psychosen
  • Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
  • Erhöhter intraokulärer Druck, Glaukom, Papillenödem, Katarakt
  • Erhöhung des Arteriosklerose und Thrombose-/Thromboembolierisikos
  • akute Pankreatitis, ulzerative Ösophagitis
  • Osteoporose, Frakturen der Wirbelsäulen- und Röhrenknochen, aseptische Nekrose der Femur- und der Humerusköpfe, Sehnenrisse
  • Steroidentzugssyndrom: eine zu schnelle Reduzierung der Corticosteroid-Dosierung nach einer längeren Behandlung kann zu akuter Nebennierenrindeninsuffizienz, Hypotonie und zum Tod führen.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Systemische Infektionen, es sei denn, es wird eine geeignete antiinfektive Therapie angewendet

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Das Wachstum und die Entwicklung von Säuglingen und Kindern sollte bei Langzeitanwendung von Corticosteroiden sorgfältig überwacht werden. Um Wachstumsverzögerungen vorzubeugen, sollte eine alternierende Dosierung gewählt werden. Bei Einnahme von Corticosteroiden von nicht-immunen Patienten, kann der Verlauf von Windpocken und Masern schwerer und sogar schwerwiegender sein. Exponierte Patienten sollten sich direkt in medizinische Behandlung begeben.

Leichter Stress: Unwohlsein, Trägheit, Körpertemperatur <38,0 °C, kurzzeitige körperliche Belastung
Mäßiger Stress: Leicht erhöhte Körpertemperatur zwischen 38.0-39.0 °C, leichter grippaler Infekt, Impfung, Betäubung (Zahnarzt). Auch psychischer Stress (Test, Examen) oder schwere körperliche Belastung können in Ausnahmefällen die temporäre Erhöhung der Substitutionsdosis auf eine 2-3-fache Dosis begründen. Die Körpertemperatur ist nicht immer ein guter Parameter zur Beurteilung von Stress
Schwerer Stress: Körpertemperatur >39°C, Erbrechen, Diarrhoe, schwere Krankheit, Unfall, Operation, Narkose (für einen perioperativen Substitutionsplan siehe Prednisolon)

Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass auf lange Sicht bei Frühgeborenen mit chronischer Lungenerkrankung durch die frühe Behandlung (<96 h) mit Dexamethason mit einer Initialdosis von 0,25 mg/kg 2 x täglich die neurologische Entwicklung beeinflusst werden kann.

Es wurde über hypertrophe Kardiomyopathien nach der Anwendung an Frühgeborenen berichtet. Deshalb sollten angemessene diagnostische Bewertungen und Überwachungen der Herzfunktion und -struktur erfolgen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Nebennierenrindeninsuffizienz: Eine Nebennierenrinden (NNR)-Insuffizienz, die durch eine Glucocorticoid-Therapie bedingt ist, kann, abhängig von der Dosis und Therapiedauer, noch mehrere Monate und in Einzelfällen länger als ein Jahr nach Absetzen der Therapie anhalten. Kommt es während der Behandlung mit Dexamethason zu besonderen körperlichen Stresssituationen (Unfall, Operation, Geburt u.a.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte daher für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoid-Ausweis ausgestellt werden. Eine Therapie-induzierte akute NNR-Insuffizienz kann durch langsame Dosisreduktion bei vorgesehenem Absetzen minimiert werden.
  • Gleichzeitig bestehende Infektionskrankheiten: Eine Therapie mit Dexamethason sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei folgenden Erkrankungen:
    • akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)
    • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
    • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen
    • systemische Mykosen und Parasitosen (z.B. Nematoden)
    • Verdacht auf oder bestätigte Strongyloidiasis (Zwergfadenwurminfektion). Die Behandlung mit Glucocorticoiden kann zur Strongyloides-Hyperinfektion und Verbreitung mit ausgedehnter Larvenwanderung führen.
    • Poliomyelitis
    • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
    • akute und chronische bakterielle Infektionen
    • bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!). Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz.
  • weitere Begleiterkrankungen, die eine strenge Indikationsstellung erfordern:
    • Magen-Darm-Ulzera
    • schwerer Osteoporose
    • schwer einstellbarer Hypertonie
    • schwer einstellbarem Diabetes mellitus
    • psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch)
    • Eng- und Weitwinkelglaukom
    • Hornhautulzerationen und Hornhautverletzungen
  • Darmperforation: Wegen der Gefahr einer Darmperforation darf Dexamethason nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:
    • schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
    • Divertikulitis
    • Enteroanastomosen (unmittelbar post-operativ)
  • Diabetes: Während der Anwendung von Dexamethason ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Während der Behandlung mit Dexamethason ist, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie, eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht. Unter hohen Dexamethason-Dosen kann eine Bradykardie auftreten. Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Corticosteroiden bei Patienten, die kürzlich einen Myokardinfarkt erlitten hatten, da von Myokardrupturen berichtet wurde.
  • Anaphylaktische Reaktionen: Schwere anaphylaktische Reaktionen können auftreten.
  • Tendinitis: Das Risiko von Sehnenentzündung und Sehnenriss ist bei Patienten, die gleichzeitig mit Glucocorticoiden und Fluorchinolonen behandelt werden, erhöht.
  • Myasthenia gravis: Eine vorbestehende Myasthenia gravis kann sich zu Beginn der Behandlung mit Dexamethason verschlechtern.
  • Sehstörung: Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z.B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden. Eine längere Anwendung von Corticosteroiden kann hinteres subkapsuläres Katarakt und Glaukome mit einer möglichen Beschädigung des Sehnervs verursachen und kann das Risiko vermehrter sekundärer Augeninfektionen aufgrund von Pilzen oder Viren erhöhen. Corticosteroide sollten wegen möglicher Hornhautperforation bei Patienten mit einer Herpes simplex-Infektion im Auge mit Vorsicht eingesetzt werden.
  • Infektionsrisiken: Die Behandlung mit Dexamethason kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren. Eine langdauernde Anwendung auch geringer Mengen von Dexamethason führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen).
  • Impfungen: Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.
  • Hirnödem oder erhöhter Hirndruck: Corticosteroide sollten nicht in Verbindung mit einer Kopfverletzung angewendet werden, da sie wahrscheinlich nicht von Nutzen sein werden oder sogar Schäden anrichten können.
  • Nach Anwendung von systemischen Corticosteroiden wurden Phäochromozytom-Krisen berichtet, die tödlich verlaufen können. Corticosteroide sollten daher Patienten mit vermutetem oder identifiziertem Phäochromozytom nur nach einer angemessenen Risiko-Nutzen-Abwägung verabreicht werden.
  • Langzeit- und Hochdosisbehandlung: Bei einer langdauernden Therapie sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt. Bei hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen. Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

Dexamethason wird über CYP3A4-Enzyme metabolisiert und ist ein mäßiger CYP3A4-Induktor (Abschnitt in Fachinformation zu Biotransformation beachten).

Dexamethason zeichnet sich durch ein hohes Interaktionspotential aus. Aus diesem Grund muss die Medikation individuell auf Wechselwirkungen überprüft und ggf. durch geeignete Maßnahmen wie Drug Monitoring überwacht werden.

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
CYP3A4-Inhibitoren Hemmung des Metabolismus von Dexamethason. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Dexamethason möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Dexamethason.
CYP3A4-Induktoren Steigerung des Metabolismus von Dexamethason. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Dexamethason möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Dexamethason.
CYP3A4-Substrate Steigerung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung der Interaktionspartner möglich. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung der Interaktionspartner.
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen Erhöhtes (verdoppeltes) Risiko für gastrointestinale Blutungen und Ulzera. Während der gesamten gleichzeitigen Behandlung soll besonders auf Zeichen von gastrointestinalen Ulzera geachtet und regelmäßig auf okkultes Blut im Stuhl untersucht werden. PPI-Behandlung erwägen, wenn Kombination zwingend erforderlich.
Impfungen Wirkung der Impfung kann verringert sein. Im Falle von (attenuierten) Lebendimpfstoffen besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen generalisierten Impfkrankheit. Einen Monat nach dem Ende der Dexamethason-Therapie können Lebend-Impfstoffe wieder gegeben werden. Nach der Impfung soll 2 Wochen nicht systemisch mit Dexamethason behandelt werden.
Fluorchinolone, z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Ofloxacin Das Risiko für eine Sehnenruptur und Tendinitis ist erhöht. Besonders sorgfältig auf Sehnen-, Muskel- oder Gelenkbeschwerden achten.
Saccharomyces boulardii Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen möglich. Unter hochdosierter Dexamethason-Therapie (≥ Prednison-Äquivalente 2 mg/kg Körpergewicht oder 20 mg/d länger als 2 Wochen) nicht kombinieren.
Insulin, Metformin Verminderte blutzuckersenkende Wirkung Hyperglykämie und diabetische Ketoazidose können auftreten. Diabetiker sollten besonders zu Behandlungsbeginn ihre Blut- und Urinkontrollen intensivieren.
Antazida, z.B. Magnesium Verminderte Dexamethason-Resorption. Zeitabstand von mindestens 2 Stunden einhalten.
Hypokalämisch wirkende Arzneistoffe, z.B. Acetazolamid, Schleifendiuretika (z.B. Furosemid, Bumetanid), Thiazid-Diuretika (z.B. Chlorthalidon, Hydrochlorothiazid) Verstärkter Kaliumverlust und erhöhte Gefahr einer Hypokaliämie. Diese kann Herzrhythmusstörungen, insbesondere „Torsade de Pointes” erhöhen. Vor Beginn der Dexamethason-Behandlung sollte eine Hypokaliämie korrigiert werden.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien, z.B. Atracurium, Pancuronium, Vecuronoum Wirkung der Muskelrelaxanzien sowohl abgeschwächt, als auch verlängert werden. Monitoring der neuromuskulären Blockade und Dosisanpassung.
Salicylate z.B. Acetylsalicylsäure Die renale Clearance von Salicylaten wird durch Dexamethason erhöht. Erniedrigte Salicylatkonzentrationen während der Kombination und erhöhtes Risiko für Salicylatintoxikationen durch steigende Salicylatkonzentrationen im Anschluss einer Kombination. Falls eine Kombination stattfindet, sollte anschließend beim Ausschleichen von Dexamethason auch die Dosierung der Salicylate verringert werden.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

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Mineralocorticoide

Fludrocortison

Astonin H®
H02AA02
Glucocorticoide

Betamethason

Celestamine® N
H02AB01

Deflazacort

Calcort®
H02AB13

Hydrocortison

Alkindi®, Plenadren®
H02AB09

Methylprednisolon

Urbason®, Solu-Medrol®, Metasol®
H02AB04

Prednisolon

(Solu-)Decortin® H, Dermosolon®, Infectocortikrupp®, Klismakort®, Okrido®, Predni®, Prednisolut®
H02AB06

Prednison

Decortin®, Rectodelt®
H02AB07

Triamcinolon

Lederlon® , Volon®, Triam Injekt®
H02AB08

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Referenzen

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  26. MIBE, SmPC Dexamethason JENAPHARM® Tabletten (3000402.00.00), 10/2020
  27. TAD Pharma, SmPC Dexamethason TAD® 0,5 mg Tabletten (97550.00.00), 05/2020
  28. TAD Pharma, SmPC Dexamethason TAD® 4 mg / 8 mg Tabletten (94249.00.00), 07/2019
  29. TAD Pharma, SmPC Dexamethason TAD® 20 mg / 40 mg Tabletten (94251.00.00), 07/2019
  30. Merck Serono, SmPC Fortecortin® Inject 4 / 8 / 40 / 100 mg, Injektionslösung in einer Ampulle (9739.00.00), 10/2020
  31. Ratiopharm, SmPC Dexa-ratiopharm® 4 mg / 8 mg Injektionslösung (59988.00.00), 10/2020
  32. Ratiopharm, SmPC Dexa-ratiopharm® 40 mg / 100 mg Injektionslösung (59990.00.00), 10/2020

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Änderungsverzeichnis

  • 24 September 2021 09:29: Spezifizierung der Dosierungsempfehlung für Neugeborene
  • 20 April 2021 15:24: Aktualisierung: Neue Wechselwirkungsrecherche und Anpassung des Zulassungsstatus der Indikation "Behandlung moderater bis schwerer Symptome von COVID-19"
  • 01 September 2020 17:23: Neue Indikation für die Behandlung moderater bis schwerer Symptome von COVID-19
  • 01 September 2020 17:23: Neue Überarbeitung
  • 23 Mai 2019 12:15: Neue Monographie

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