Macrogol 3350/Elektrolyte

Wirkstoff
Macrogol 3350/Elektrolyte
Handelsname
Clensia®, Delcoprep®, Endofalk®, Juniorlax®, Klean Prep®, Laxacur®, Laxatan M®, Movicol®, Moviprep®, Plenvu®, Vistaprep®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
ATC-Code
A06AD65

Macrogol 3350/Elektrolyte


Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Macrogol 3350 wirkt aufgrund seiner osmotischen Wirkung im Darm abführend. Macrogol 3350 erhöht das Stuhlvolumen, was wiederum die Motilität des Kolons über neuromuskuläre Wege anregt. Die physiologische Folge hiervon ist ein verbesserter propulsiver Transport von aufgeweichtem Stuhl im Kolon und die Auflösung einer Defäkation. Die in Kombination mit Macrogol 3350 verabreichten Elektrolyte werden über die intestinale Barriere (Mukosa) mit Serum-Elektrolyten ausgetauscht und mit dem fäkalen Wasser ausgeschieden. Hier bei kommt es zu keinem Nettogewinn oder –verlust von Natrium, Kalium und Wasser.

Pharmakokinetik bei Kindern

Macrogol 3350 wird im Magen-Darm-Trakt nicht metabolisiert. Aufgrund des hohen Molekulargewichts werden ≤0,1% aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und dann über den Urin ausgeschieden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Obstipation
    • oral
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Koprostase
    • oral
      • ≥1 Monat bis <5 Jahre: off-label
      • ≥5 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Magen-Darm-Spülung (Vorbereitende Darmentleerung)
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
  • Distales intestinales Obstruktionssyndrom (DIOS) bei cystischer Fibrose
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur Behandlung von chronischer Obstipation.

Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren:
Zu Behandlungsbeginn nehmen Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren als Tagesdosis üblicherweise den Inhalt eines Beutels (6,9 g) ein. Im weiteren Therapieverlauf sollte die Tagesdosis je nach Bedarf erhöht oder verringert werden, um einen regelmäßigen Stuhlgang bei angemessener Konsistenz der Faeces zu gewährleisten. Sollte eine Dosiserhöhung erforderlich sein, sollte diese jeden zweiten Tag erfolgen. Im Normalfall beträgt die maximal erforderliche Tagesdosis nicht mehr als 4 Beutel.

Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren:
Zu Behandlungsbeginn nehmen Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren als Tagesdosis üblicherweise den Inhalt von zwei Beuteln (6,9 g) ein. Im weiteren Therapieverlauf sollte die Tagesdosis je nach Bedarf erhöht oder verringert werden, um einen regelmäßigen Stuhlgang bei angemessener Konsistenz der Faeces zu gewährleisten. Sollte eine Dosiserhöhung erforderlich sein, sollte diese jeden zweiten Tag erfolgen. Im Normalfall beträgt die maximal erforderliche Tagesdosis nicht mehr als 4 Beutel.

[Ref.]

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene:
1 – 3 Beutel (13,7 g) täglich in Teildosen, abhängig vom individuellen Ansprechen. Für eine länger dauernde Anwendung kann die Dosis auf 1 oder 2 Beutel täglich reduziert werden.

[Ref.]

Oral zur Behandlung von Koprostase bei Kindern ab 5 Jahren, definiert als refraktäre Obstipation, bei der Rektum und/oder Kolon mit Kot angefüllt sind.

Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren:
Die Behandlung von Koprostase verläuft für bis zu 7 Tage folgendermaßen:

  Anzahl Beutel
Alter (Jahre) Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7
5-11 4 6 8 10 12 12 12

Die Anzahl der pro Tag erforderlichen Beutel sollte in Teildosen eingenommen werden, die alle innerhalb eines Zeitraums von 12 Stunden verabreicht werden. Das oben aufgeführte Dosierungsschema sollte beendet werden, sobald die Koprostase behoben ist. Ein Hinweis auf Behebung der Koprostase ist der Abgang eines großen Stuhlvolumens. Nach Behebung der Koprostase wird empfohlen, bei dem Kind ein geeignetes Stuhlregulierungsprogramm zur Verhütung einer erneuten Koprostase durchzuführen (die Dosierung zur Prävention einer erneuten Koprostase sollte der bei Patienten mit chronischer Obstipation entsprechen).

Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene:
Normalerweise geht die Behandlung einer Koprostase nicht über 3 Tage hinaus. 8 Beutel (13,7 g) täglich, die alle innerhalb eines Zeitraums von 6 Stunden eingenommen werden sollten.

[Ref.]

Zulassung bei Erwachsenen:

Oral zur Darmreinigung vor diagnostischen Untersuchungen (z.B. Koloskopie) und vor operativen Eingriffen am Darm

[Ref.]

Präparate im Handel

Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 6,563 g/Beutel, 13,125 g/Beutel
Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 0,525 g/mL
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 13,125 g/Beutel
Lösung zum Einnehmen 0,525 g/mL
Brausetabletten 4 g

Die Präparate werden als Arzneimittel oder Medizinprodukte vertrieben. Verordnungsfähige Medizinprodukte sind in der Anlage V der Arzneimittelrichtlinie gelistet.

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Macrogol 3350) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Aroma Anwendungshinweis Altersangabe
Juniorlax® Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 6,563 g pro Beutel oral 4,1 mmol (93 mg) pro Beutel Saccharin
Sorbitol
Orange
Zitrone-Limette
Inhalt eines Beutels in 62,5 mL Wasser (1/4 Glas) auflösen und trinken. Nach Zubereitung max. 24 h im Kühlschrank aufbewahren. Arzneimittel;
Chronische Obstipation: Kinder (2-11 Jahre)
Macrogol AL 6,9 g  6,563 g pro Beutel 4,1 mmol (93 mg) pro Beutel Acesulfam Zitrone Arzneimittel;
Chronische Obstipation: Kinder (2-11 Jahre)
Koprostase: Kinder (5-11 Jahre)
Macrogol AL 13,7 g 13,125 g pro Beutel 8,1 mmol (186,8 mg) pro Beutel Acesulfam Zitrone Inhalt eines Beutels in 125 mL (1/2 Glas) Wasser auflösen und trinken. Nach Zubereitung max. 24h im Kühlschrank aufbewahren. Arzneimittel;
Chronische Obstipation/Koprostase: ab 12 Jahren
MOVICOL® Junior aromafrei Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 6,563 g pro Beutel 4,1 mmol (93 mg) pro Beutel - - Inhalt eines Beutels in 62,5 mL Wasser (1/4 Glas) auflösen und trinken. Nach Zubereitung max. 24 h im Kühlschrank aufbewahren. Medizinprodukt, Anlage V;
Chronische Obstipation: Kinder (2-11 Jahre)
Koprostase: Kinder (5-11 Jahre)
MOVICOL® Junior Schoko 6,563 g pro Beutel 4,1 mmol (93 mg) pro Beutel Benzylalkohol (7 mg/Beutel)
Acesulfam
Propylenglykol
Schokolade Medizinprodukt, Anlage V;
Chronische Obstipation: Kinder (2-11 Jahre)
MOVICOL® aromafrei 13,125 g pro Beutel 8,1 mmol (186,8 mg) pro Beutel - - Inhalt eines Beutels in 125 mL (1/2 Glas) Wasser auflösen und trinken. Nach Zubereitung max. 24 h im Kühlschrank aufbewahren. Medizinprodukt, Anlage V;
Chronische Obstipation: ab 12 Jahren
MOVICOL® 13,125 g pro Beutel Acesulfam Zitrone-Limone Medizinprodukt, Anlage V;
Chronische Obstipation: ab 12 Jahren
MOVICOL® V 13,125 g pro Beutel Acesulfam Zitrone-Limone Medizinprodukt, Anlage V, rezeptpflichtig; Chronische Obstipation/Koprostase:
ab 12 Jahren
MOVICOL® flüssig Orange Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 13,125 g pro 25 mL 186,8 mg pro 25 mL Acesulfam
Sucralose
Benzylalkohol (0,3648 mg/mL)
Methyl-4-hydroxybenzoat
Ethanol (<0,8 mg/mL)
Orange 25 mL der Flüssigkeit in ein Glas geben und 100 mL Wasser (1/2 Glas) hinzufügen. Solange rühren, bis sich die Flüssigkeit gleichmäßig vermischt hat und die Lösung klar ist. Medizinprodukt, Anlage V;
Chronische Obstipation: ab 12 Jahren
MOVICOL® trinkfertig Lösung zum Einnehmen 13,125 g pro Beutel oral 186,8 mg pro Beutel Sucralose
Propylenglykol
Erdbeer-Banane Direkt aus dem Beutel trinken. Medizinprodukt,
Chronische Obstipation: ab 12 Jahren
Laxatan® M Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 13,125 g pro Beutel oral k.A. - Zitrone Inhalt eines Beutels in 125 mL (1/2 Glas) Wasser auflösen und trinken. Medizinprodukt;
Chronische Obstipation: ab 16 Jahren
roleca laxan Brausetabletten 4 g oral k.A. - - Brausetablette in 200 mL Wasser auflösen und trinken. Medizinprodukt;
Obstipation: ab 16 Jahren


Die Fachinformationen wurden am 07.10.2025 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Gehe zu:

Obstipation
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [2] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [13] [15] [17] [19]
      • 0,3 - 0,8 g/kg/Tag in 1 Dosis oder mehreren Einzeldosen. Max: 1,5 g/kg/Tag.
      • Erhaltungsdosis dem klinischen Ansprechen anpassen, wobei ein Bristol Stool Score von 4 anzustreben ist. Höhere Dosen als 1,5 g/kg/Tag können erforderlich sein. In diesem Fall sollte fachärztlicher Rat (Kinder-Gastroenterologie) eingeholt werden.
        Säuglinge und Kleinkinder benötigen möglicherweise höhere Dosen als ältere Kinder.

        <2 Jahre: off-label

Koprostase
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [3] [13] [15] [17] [19]
      • 1 - 1,5 g/kg/Tag in 1 Dosis oder mehreren Einzeldosen.
      • Behandlung von fäkaler Impaktion für bis zu 6 Tage. Nach Elimination der fäkalen Impaktion muss die Behandlung fortgesetzt werden, um ein Rezidiv zu verhindern. Dosierung gemäß der Indikation "Obstipation".

        <5 Jahre: off-label

Magen-Darm-Spülung (Vorbereitende Darmentleerung)
  • Oral
    • < 5 Jahre
      [12]
      • 5,4 g/kg/Tag in 2 Dosen.
      • Anwendungshinweis:
        • Nicht schneller als 30 ml/kg/h verabreichen.
        • Am Abend vor der Untersuchung in 2 gleiche Dosen aufteilen und mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden einnehmen.
      • off-label

    • 5 Jahre bis 9 Jahre
      [12]
      • 4,8 g/kg/Tag in 2 Dosen.
      • Anwendungshinweis:
        • Nicht schneller als 30 ml/kg/h verabreichen.
        • Am Abend vor der Untersuchung in 2 gleiche Dosen aufteilen und mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden einnehmen.
      • off-label

    • ≥ 10 Jahre
      [12]
      • 4,2 g/kg/Tag in 2 Dosen.
      • Anwendungshinweis:
        • Nicht schneller als 30 ml/kg/h verabreichen.
        • Am Abend vor der Untersuchung in 2 gleiche Dosen aufteilen und mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden einnehmen.
      • off-label

Distales intestinales Obstruktionssyndrom (DIOS) bei cystischer Fibrose
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [14]
      • 2 g/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 100 g/Tag.
      • off-label

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Gastrointestinale Nebenwirkungen wie Diarrhoe, Schmerzen im Unterbauch/Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Flatulenz. Fäkale Inkontinenz bei fäkaler Impaktion. Perianale Schmerzen bei Darmreinigung. Des Weiteren wurden Kopfschmerzen, Pruritus ani, anale Reizung und Hypersensitivitätsreaktionen verzeichnet. Elektrolytstörungen [Boles 2015].

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Elektrolytstörungen, insbesondere Hypokaliämie; Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalkrämpfe, abdominelle Aufblähung, allergische Hautreaktionen einschließlich Ausschlag, Muskelzittern/Frösteln

Häufigkeit nicht bekannt: allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Pruritus, Erytheme, Nesselsucht, Dyspnoe, Hautreaktionen, Angioödem, Pruritus, Erytheme, Nesselsucht; Hyponatriämie (bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die einen Einfluss auf die Niere haben, wie beispielsweise ACE-Inhibitoren und Diuretika), Dehydrierung, Krampfanfälle, Verwirrtheit/Desorientiertheit, Schwindel, vorrübergehende Blutdruckerhöhung, Arrhythmie, Palpitationen, Blähungen, anale Reizerscheinungen, Unwohlsein, Pyrexie, Durst

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

 

Kontraindikationen bei Kindern

Akute Bauchschmerzen und Obstruktion oder Perforation des Darmes. Schwere entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Ileus. Toxisches Megakolon.

Kontraindikationen allgemein

  • kongestive Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III oder IV)
  • gastrointestinale Perforation, Obstruktion, Ileus, Retention von Mageninhalt, toxische Kolitis und toxisches Megakolon
  • schwere entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei der Anwendung von Macrogol sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da ansonsten die Gefahr einer Verschlechterung der Obstipation besteht.

Treten bei einem Kind Symptome auf, die auf eine Störung der Elektrolythomöostase hinweisen, muss die Therapie sofort abgebrochen werden. Risikogruppen für ein Ungleichgewicht des Wasser- und Elektrolythaushaltes sind Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion oder Patienten, die Diuretika einnehmen. Die Elektrolytspiegel müssen bestimmt und Störungen adäquat behandelt werden. [SmPC Macrogol AL 6,9 g]

Koprostase: Kinder mit reduzierter kardiovaskulärer Funktion zwischen 2-4 Jahren sollten max. 2 Beutel/Stunde, Kinder zwischen 5-11 Jahren max. 3 Beutel/Stunde verabreicht bekommen. [SmPC Movicolon Junior Naturel 6,9 g] Bei Jugendlichen sollten max. 2 Beutel/Stunde eingenommen werden. [SmPC Movicol V]
Es sollte keine Anwendung bei Kindern mit Koprostase erfolgen, die chronisch bettlägerig sind oder (möglicherweise) eine reduzierte Darmmotilität aufweisen [SmPC Movicolon Junior Naturel 6,9 g].

Bei Kindern kann die Verabreichung einer Lösung mit Macrogol und Elektrolyten zur Magen-Darm-Spülung schwierig sein. Eine gute Darmentleerung erfordert die Einnahme einer relativ großen Flüssigkeitsmenge und die Verabreichung muss auf mehrere Stunden verteilt werden, um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen. Wenn Kinder nicht in der Lage sind, die Flüssigkeit zu trinken, muss diese unter medizinischer Aufsicht über eine nasogastrale Sonde verabreicht werden. Hierfür ist eine stationäre Aufnahme erforderlich. In der Praxis werden jedoch auch niedrigere Dosen mit ausreichender Wirkung verabreicht, da eine höhere Dosis (großes Volumen) oft nicht toleriert wird.
Bewusstlose oder bewusstseinsbeeinträchtigte Patienten oder Patienten mit Neigung zu Aspiration oder Regurgitation müssen während der Verabreichung von Lösungen zur Magen-Darm-Spülung beobachtet werden, insbesondere wenn diese nasogastral erfolgt. Es wurden Fälle von pulmonalen Ödemen infolge der Aspiration von Macrogol Magen-Darm-Spüllösungen verzeichnet, die eine unverzügliche Behandlung erforderten.

Die Behandlung von Kindern mit chronischer Obstipation sollte über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden (mindestens 6-12 Monate). [SmPC Macrogol AL 6,9 g]

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

  • Arzneimittel in festen Darreichungsformen, die innerhalb einer Stunde vor oder nach der Einnahme großer Volumina von Macrogol-haltigen Arzneimitteln eingenommen werden, können aus dem Gastrointestinaltrakt ausgeschwemmt werden, sodass diese nicht resorbiert werden.
  • Vorsicht in Kombination mit anderen Arzneistoffen, die ebenso den Kalium-Spiegel erhöhen können (z.B. kaliumsparende Diuretika).
  • Natriumhydrogencarbonat kann die Resorption von Cefpodoxim-proxetil vermindern.
  • Die gleichzeitige Einnahme von Natriumhydrogencarbonat kann den Lithium-Spiegel über eine vermehrte Lithium-Ausscheidung verringern.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

MITTEL GEGEN OBSTIPATION

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Gleitmittel, Emollientia

Paraffin-Emulsion

Obstinol®
A06AA01
Kontaktlaxanzien

Bisacodyl

Dulcolax®, Tirgon®, Mediolax®, Hemolax®, Laxagetten®, Pyrilax®
A06AB02

Natriumpicosulfat

Agiolax®, Dulcolax®, Laxoberal®, Regulax®
A06AB08
A06AB58
Osmotisch wirkende Laxanzien

Lactulose

Bifiteral®, Florolac®
A06AD11

Macrogol 4000

Laxbene®, Dulcosoft®, Forlax®, Giprocol®, Kinderlax®, KSK Macrolax®, Laxofalk®, Macrobalans®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
A06AD15
Klysmen

Glycerol - Klysma

Babylax®
A06AG04

Natriumlaurylsulfoacetat + Sorbitol + Natriumcitrat

Microlax®, Syn: Natriumdodecyl(sulfoacetat)
A06AG11

Natriumphosphat - Klysma

Freka-Clyss®, Clyssie®
A06AG01
Andere Mittel gegen Obstipation

Glycerol - Suppositorium

Glycilax®, Milax®, Nene-Lax®
A06AX01
A06AX02
MITTEL GEGEN OBSTIPATION

Bisacodyl

Dulcolax®, Tirgon®, Mediolax®, Hemolax®, Laxagetten®, Pyrilax®
A06AB02

Glycerol - Klysma

Babylax®
A06AG04

Glycerol - Suppositorium

Glycilax®, Milax®, Nene-Lax®
A06AX01

Lactulose

Bifiteral®, Florolac®
A06AD11

Macrogol 4000

Laxbene®, Dulcosoft®, Forlax®, Giprocol®, Kinderlax®, KSK Macrolax®, Laxofalk®, Macrobalans®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
A06AD15
A06AX02

Natriumlaurylsulfoacetat + Sorbitol + Natriumcitrat

Microlax®, Syn: Natriumdodecyl(sulfoacetat)
A06AG11

Natriumphosphat - Klysma

Freka-Clyss®, Clyssie®
A06AG01

Natriumpicosulfat

Agiolax®, Dulcolax®, Laxoberal®, Regulax®
A06AB08
A06AB58

Paraffin-Emulsion

Obstinol®
A06AA01

Referenzen

  1. Arora R, et al., Is polyethylene glycol safe and effective for chronic constipation in children?, Arch Dis Child, 2005, 90, 643-6
  2. Bell EA, et al, Pediatric constipation therapy using guidelines and polyethylene glycol 3350., Ann Pharmacother, 2004, 38, 686-93
  3. Candy DC, et al, Treatment of faecal impaction with polyethelene glycol plus electrolytes (PGE + E) followed by a double-blind comparison of PEG + E versus lactulose as maintenance therapy, J Pediatr Gastroenterol Nutr., 2006, 43, 65-70
  4. Kinservik MA, et al., The efficacy and safety of polyethylene glycol 3350 in the treatment of constipation in children., Pediatr Nurs, 2004, 30, 232-7
  5. Pashankar DS, et al, Long-term efficacy of polyethylene glycol 3350 for the treatment of chronic constipation in children with and without encopresis., Clin Pediatr (Phila), 2003, 42, 815-9
  6. Pashankar DS, et al., Safety of polyethylene glycol 3350 for the treatment of chronic constipation in children., Arch Pediatr Adolesc Med, 2003, 157, 661-4
  7. Norgine Healthcare B.V., SmPC Movicolon Junior Naturel 6,9 g, poeder voor drank, 04/2023
  8. Thomson MA, et al., Polyethylene glycol 3350 plus electrolytes for chronic constipation in children: a double blind, placebo controlled, crossover study, Arch Dis Child, 2007, 92, 996-1000
  9. Loening-Baucke V, et al., Pashankar DS. Polyethylene glycol 3350 without electrolytes for the treatment of functional constipation in infants and toddlers.., J Pediatr Gastroenterol Nutr, 2004, 536-9
  10. Michail S, et al., Polyethylene glycol for constipation in children younger than eighteen months old., J Pediatr Gastroenterol Nutr, 2004, 197-9
  11. Alper A et al., Polyethylene glycol: a game-changer laxative for children. , J Pediatr Gastroenterol Nutr, 2013, Aug;57(2), 134-40
  12. Norgine BV., SPC Klean-Prep (RVG 15354) 05-09-2014, www.cbg-meb.nl
  13. Norgine B.V., Movicol Junior aromafrei 6,9 g Plv. z. Herst. e. Lsg. z. Einn. (1-26436), 04/2019
  14. Colombo C, et al, Guidelines for the diagnosis and management of distal intestinal obstruction syndrome in cystic fibrosis patients, Journal of Cystic Fibrosis, 2011, 10 Suppl 2, S24–S28
  15. Boles, E. E., et al., Comparison of Polyethylene Glycol-Electrolyte Solution vs Polyethylene Glycol-3350 for the Treatment of Fecal Impaction in Pediatric Patients., J Pediatr Pharmacol Ther, 2015, 20 (3), 210-6
  16. Nederlandse Vereniging voor Kindergeneeskunde [Niederländische Gesellschaft für Pädiatrie], Obstipatie bij kinderen van 0 tot 18 jaar. [Obstipation bei Kindern von 0 bis 18 Jahren.], www.nvk.nl, Last Modified 1-12-2015, accessed 26-8-2021
  17. Tabbers, M. M., et al., Evaluation and treatment of functional constipation in infants and children: evidence-based recommendations from ESPGHAN and NASPGHAN, J Pediatr Gastroenterol Nutr, 2014, 58 (2), 258-74
  18. Bekkali, N. L. H., et al, Polyethylene Glycol 3350 With Electrolytes Versus Polyethylene Glycol 4000 for Constipation: A Randomized, Controlled Trial., J Pediatr Gastroenterol Nutr, 2018, 66 (1), 10-15
  19. Savino, F.,et al. , Efficacy and tolerability of peg-only laxative on faecal impaction and chronic constipation in children. A controlled double blind randomized study vs a standard peg-electrolyte laxative., BMC Pediatr, 2012, 12, 178
  20. Ardeypharm GmbH, SmPC Juniorlax® 6,9 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen (84888.00.00), 03/2019
  21. ALIUD PHARMA® GmbH, SmPC Macrogol AL 6,9 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen (79647.00.00), 04/2022
  22. ALIUD PHARMA® GmbH, SmPC Macrogol AL 13,7 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen (83042.00.00), 04/2022
  23. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL® Junior aromafrei 6,9 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, 03/2022
  24. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL® Junior Schoko 6,9 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, 03/2022
  25. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL® aromafrei, 13,7 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, 03/2022
  26. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL®, 13,8 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, 03/2022
  27. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL® V, 13,8 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, 03/2022
  28. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL® flüssig Orange, Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, 03/2022
  29. Norgine GmbH, SmPC KLEAN-PREP® (26795.00.00), 06/2018
  30. Casella-med GmbH & Co. KG, Gebrauchsanweisung Laxatan® M Granulat, 02/2022
  31. Norgine GmbH, Gebrauchsanweisung MOVICOL® trinkfertig, 03/2022
  32. Medicoforum GmbH, Gebrauchsanweisung roleca laxan Brausetabletten, 08/2022

Änderungsverzeichnis

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung